Archiv 2016

Ruhiges Ende

Normalerweise sind die Garstadter Seen ein wahres Paradies für Wasservögel, zu mindest bis die Temperatur unter 0 °C fällt, was leider auch am heutigen Tag der Fall war. Fast der komplette vordere Teil des Gebiets, welcher vom Beobachtungsturm sichtbar ist, war zugefroren und dementsprechend so gut wie vogelfrei. Trotz dieses eher enttäuschenden Einstiegs entschied ich mich für die komplette 4 km lange Runde, schließlich weiß man ja nicht, was im Busch hinter der nächsten Biegung wartet.

Zunächst schien es allerdings genauso ernüchternd weiterzugehen, wie es angefangen hatte. Jedoch ließen sich wenigstens im hinteren Teil des Sees ein paar Wasservögel ausmachen, allen voran Reiherenten, aber auch einzelne Schell- und Tafelenten. Kein großartiges Ergebnis aber besser wie gar nichts.

Zum Glück war das aber noch nicht alles: Kurz nach dem letzten Einblick auf den See war ich nämlich von den hohen Rufen eines gemischten Trupps aus Meisen, Wintergoldhähnchen und Baumläufern umgeben, die fortan meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Ich musste nicht lange warten, dann hatten sich die kleinen Singvögel schon an meine Gegenwart gewöhnt und erlaubten es mir, noch näher an sie heranzukommen. Zusätzlich schien gerade zu diesem Zeitpunkt das goldene Abendlicht auf die mit Vögeln bevölkerten Büsche und erzeugte somit nicht nur gute Fotografierbedingungen sondern auch eine fantastische Atmosphäre.

 

So geht das Vogeljahr 2016 für mich recht ruhig zu Ende ohne aufsehenerregende Seltenheit oder etwas Vergleichbares. Dennoch kann ich auf ein außergewöhnliches Jahr mit einigen sehr spannenden Vögeln zurückschauen wie auf Deutschlands ersten Blutspecht, die Zwergscharbe am Goldbergsee oder meine erste Raubseeschwalbe.

Damit hoffe ich auch 2017 bald wieder hier berichten zu können, seien es aktuelle Beobachtungen, schwierig zu bestimmende Vögel oder auch neue Gebiete, die ich vorstellen werde. Zeitbedingt werde ich wohl nicht mehr so viele Artikel schreiben können, jedoch versuche ich, zu mindest regelmäßig den Blog up-to-date zu halten.
In diesem Sinne wünsche ich ein gutes Vogeljahr 2017!

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Wieder draußen

Viel zu viel Zeit ist seit meiner letzten Vogelbeobachtungsrunde vergangen und viel zu viele gute Vögel habe ich in dieser Zeit verpasst. Trotzdem ging es heute einmal wieder auf Tour in der Hoffnung, selbst ein paar winterliche Highlights zu entdecken. Erste Anlaufstelle war der Ochsenanger, ein mittelgroßer Baggersee 15 km nördlich von Bamberg, den ich seit einigen Monaten nicht mehr besucht habe. Allerdings fiel der erste Schwenk mit dem Spektiv eher mau aus, lediglich sechs Schnatterenten sind hier erwähnenswert. Glücklicherweise entschied ich mich, noch ein wenig Zeit an diesem See zu verweilen und zum Beobachtungsversteck am Westufer zu laufen. Dort stieß ich überraschender Weise noch auf einen sehr späten Wiesenpieper und einem Trupp "Trompetergimpel", die dank ihres unverkennbaren Rufes leicht zu identifizieren waren.

 

Daher nicht vollkommen unzufrieden mit dem Ochsenanger ging es weiter zum benachbarten Röckelein Baggersee, der sich über die letzten Winterhalbjahre als relativ verlässlicher Platz für eher weniger häufige Arten herausgestellt hat. Schon bei meiner Ankunft wurde das von fünf Sturmmöwen bestätigt, die allerdings relativ schnell ihre Futtersuche auf den angrenzenden Feldern aufgaben. Trotz des relativ guten Starts waren auf dem See selbst nicht allzu viele Vögel, hauptsächlich Reiherenten und Gänsesäger. Dennoch lohnte auch hier ein genauerer Blick durchs Spektiv, da sich unter Letzteren auch zwei Mittelsäger aufhielten.

 

Zum Schluss und schon auf dem Nachhauseweg machte ich noch einen Abstecher zum Bamberger Hafen, um dort die Möwen zu beobachten. Die Zahl der Lachmöwen (die weitaus häufigste Möwenart dort) hat sich im Vergleich zu meinem letzten Besuch merklich gesteigert, was erfahrungsgemäß die Chancen auf nicht so häufige Arten erhöht. Auch das sollte sich bestätigen, denn neben noch einmal vier Sturmmöwen konnte ich je eine Steppen- und eine Mittelmeermöwe ausmachen.
Kein schlechtes Ergebnis für den kurzen Besuch; wir werden sehen was noch kommt, wenn - wie von der Wettervorhersage angedeutet - die Temperaturen weiter fallen.

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Der Winter kommt schnell

Schon nähert sich auch der (metereologische) Winter mit schnellen Schritten und mit ihm eine interessante Zeit für die Vogelbeobachtung. Bereits die letzten vier Wochen waren diesbezüglich sehr spannend, da zu mindest nach meiner Einschätzung sonst eher spärlich auftretende Arten dieses Jahr zahlenmäßig stärker festgestellt werden. Beispiele hierfür sind einige mehr oder weniger typische Wintergäste wie Saatgans, Samtente oder der Raubwürger.

 

Zu diesen wenigstens in geringer Zahl regelmäßig auftretenden Arten kamen jedoch in letzter Zeit auch einige Raritäten hinzu. Besonders hervorzuheben ist hier als extreme Seltenheit ein Taigazilpzalp, der sich Ende Oktober ein paar Tage am Altmühlsee aufhielt. Ebenfalls erstaunlich sind allerdings auch zwei Schneeammern, wo von eine auch Merkmale der isländisch/schottischen Unterart insulae zeigt. Diese Art wurde in vergangenen Jahren in Franken nicht einmal jährlich nachgewiesen. Schließlich weilt auch ein Kuhreiher für gut drei Wochen schon in der Nähe von Volkach, so dass wahrscheinlich auch in den nächsten Tagen noch gute Chancen bestehen, diesen Vogel dort beobachten zu können.

 

Der Grund für dieses verstärkte Auftreten nordöstlicher Arten (mit Ausnahme des Kuhreihers) dürfte mit den für uns "günstigen" Klimaverhältnissen in Nordost-Europa zusammenhängen, durch die schon den gesamten Herbst eine außergewöhnliche Menge an östlichen Raritäten nach West- und Mitteleuropa verdriftet wurde. Wir werden sehen, was der Winter noch alles bringt. Es dürfte sich sicher lohnen, die Augen offen zu halten.

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Wieder einmal am Sander Baggersee

Und wieder sind zwei Wochen verstrichen. Aufgrund des beinahe permanenten Regen- bzw. stellenweise auch Schneefalls ist es mittlerweile für mich schwer geworden, eine geeignete Lücke für eine Vogelbeobachtungsrunde zu finden. Mittwoch, der 26. Oktober, war glücklicherweise einer der wenigen Tagen, an dem sowohl das Wetter als auch mein Zeitplan mitspielte. Wie schon im letzten Jahr konzentriere ich mich auf den Sander Baggersee Ost, der zu dieser Jahrzeit bereits mehr als einmal Überraschungen geboten hat (z.B. hier).

 

Gut hat es getan, wieder ein wenig frische Luft ab zu bekommen und unter den häufigen Alltagsvögeln nach dem Besonderen zu suchen. Schon auf den ersten Metern entdeckte ich einen großen Trupp aus Bluthänflingen, Girlitzen, Rohr- und Goldammern, die in der Ufervegetation nach Nahrung suchten. Diesen hatte sich offensichtlich auch ein Schwarzkehlchen angeschlossen, ein wahrhaft erfreulicher Anblick. Schließlich ist diese Art - von den wenigen Brutplätzen in der Region einmal abgesehen - nur noch ein seltener Gast auf dem Zug in Franken und daher immer ein Highlight einer Vogelbeobachtungstour.
Ein kurzer Schwenk über den See offenbarte neben hunderten Gänsen, meine erste Spießente des Herbstes und eine nicht näher differenzierbare Großmöwe.

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Norfolk II - Blakeney Point

Da es momentan nichts Interessantes über die fränkische Vogelwelt zu berichten gibt, komme ich wieder auf meinen Norfolk - Urlaub Anfang August zurück (siehe hier für Teil 1). Dieses Mal sind meine Beobachtungen am Blakeney Point an der Reihe, einer merkwürdig geformten Halbinsel, die an die Cley Marshes angrenzt. Laut meinem Buch soll dieser Ort eine geradezu magische Anziehungskraft für rastenden Seltenheiten im Herbst besitzen und im Sommer einer großen gemischten Seeschwalben-Kolonie als Nistplatz dienen. Obwohl August weder für Zug- noch für Brutvögel ein guter Monat ist, habe ich dennoch einen Besuch gewagt.

 

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Kleines Oktober-Update

Zilpzalp
Zilpzalp
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Kleine Zugpause

Es ist Mitte September und der Vogelzug ist in vollem Schwung. Was könnte man sich mehr wünschen? Mit dieser Motivation ging ich fast jeden Morgen in dieser Woche los zu einer neuen Vogelbeobachtungsrunde. Wer weiß denn schon, was im nächsten Busch rastet?

Leider blieben alle Hoffnungen, die ich mir diesbezüglich gemacht hatte, nur Wunschdenken.

 

Zunächst fiel mir auf, dass trotz z.T. hervorragender Rastflächen, nur sehr wenig Limikolen von ausschließlich häufigen Arten zu sehen waren.

 

Noch ärgerlicher für mich war allerdings, eine hier sehr seltene Sperbergrasmücke verpasst zu haben. Einen ganzen Nachmittag verbrachte ich mit der leider ergebnislosen Suche nach dem unscheinbaren Singvogel.

 

Jedoch muss man auch die positiven Dinge der Woche hervorheben und dazu gehört zweifellos mein Zwischenstopp am Altmühlsee am Dienstag (13. September). Zwar war dieser Tag offenbar ebenfalls eher ruhig am See und die Limikolenzahl  und -vielfalt eher gering, jedoch war die Menge an Kiebitzen, Großen Brachvögeln und vielen weiteren eine wahre Kompensation für die Tage davor. So dauerte es nicht allzu lange, bis ich eine Pfuhlschnepfe unter den häufigeren Limikolen entdecken konnte, die im Binnenland nur in sehr geringer Zahl auftritt und dementsprechend auch meine erste in Deutschland war. Die zwei Temminckstrandläufer dagegen waren zwar einfach zu entdecken, aber aufgrund der Entfernung nicht einfach zu bestimmen. Insgesamt habe ich wohl gut zwei Stunden auf dem Beobachtungsturm verbracht die rastenden Limikolen immer und immer wieder nach etwas Besonderem durchsuchend. Ein wahrer Genuss!

 

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Schafstelzen auf dem Herbstzug

Schafstelze (links) und Steinschmätzer (rechts)
Schafstelze (links) und Steinschmätzer (rechts)

Heute ging es einmal nicht zu den sonst von mir aufgesuchten Gewässern der näheren Umgebung, sondern in die abwechslungslose Agrarlandschaft um den kleinen Ort Merkendorf. Ich hatte gehofft, auf den fast baumlosen Kuppen einige interessante Greifvögel oder sogar Mornellregenpfeifer vorzufinden, allerdings ohne großen Erfolg.

 

So machte ich mich bereits früh auf den Rückweg und kam auf diesem an einem Feld vorbei, in dem dutzende Kleinvögel emsig nach Nahrung suchten. Ein Schwenk mit dem Fernglas offenbarte, dass sich neben einer kleinen Schar Steinschmätzer vor allem Schafstelzen auf erwähntem Acker befanden. Da genügend Zeit vorhanden war, verweilte ich für ein Zeit lang dort und studierte die Stelzen genau. Das sollte sich wenig später lohnen, denn im hinteren Bereich des Feldes konnte ich eine Nordische Schafstelze (Motacilla flava thunbergi) entdecken, die sich durch dunkle Ohrdecken mit einem gebrochenen Überaugenstreif verriet.

 

Auf der Suche nach einem weiteren "Leckerbissen" betrachtete ich jede ihre Artgenossen genau und konnte so einige für mich interessante Beobachtungen machen. Das Aussehen der einzelnen Schafstelzen unterscheidet sich von Individuum zu Individuum enorm, was damit zusammenhängt, dass die Mauser, also die Erneuerung des Federkleides, nicht zeitgleich beginnt und die einzelnen Schafstelzen sich somit in verschiedenen Mauserstadien befinden. Bei den meisten Stelzen war das Gefieder so abgetragen, dass die Unterart typischen Merkmale nicht mehr sichtbar waren. Bei einer Recherche im Internet habe ich herausgefunden, dass daher viele Individuen meist nicht näher bestimmt werden können.

 

Ich habe mal einige vermutlich männliche Individuen aus dem Trupp herausgepickt und meine Vermutungen zu der jeweiligen Unterart dargestellt. Sollten diese nicht richtig seien, würde ich mich über eine Korrektur freuen.

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Limikolenzug im Maintal

Common Snipes and a Wood Sandpiper
Common Snipes and a Wood Sandpiper

Die Woche war in der Summe sehr ereignisreich und dabei so dicht gefüllt, dass ich nicht einmal Zeit hatte, einige herausragende Beobachtungen hier in der Zwischenzeit zu präsentieren. Jetzt gibt es also mit einer kleinen Verspätung die Zusammenfassung einer fantastischen Beobachtungswoche.

 

Angefangen hat das ganze mit einem Ausflug zum Großen Wörth, gewissermaßen meinem Stammgebiet. Glücklicherweise verflüchtigte sich meine anfängliche Befürchtung, dass der Wasserstand zu hoch sein könnte, da bereits vom Turm die mit Gänsen, Kormoranen und Reihern bevölkerten Sandbänke erkennbar waren. Somit wuchs die Hoffnung, auch auf ein paar Limikolen zu stoßen.

 

Wenig später stand ich dann auch schon am gegenüberliegenden Ufer und suchte die Schlickflächen sorgfältig nach besagten Watvögel ab. Das Ergebnis fiel mit fünf Bekassinen sowie einigen wenigen Flussufer-, Wald- und Bruchwasserläufern insgesamt eher durchschnittlich aus. Wie gesagt kein unbedingt schlechter Tag, aber ich kann mich noch gut an einige Male vor wenigen Jahren erinnern, wo gut und gern doppelt so viele Limikolen im Gebiet weilten. Allmählich drängt sich mir durchaus der Gedanke auf, dass die Rastzahlen der Vögel abnehmen, vielleicht als Ursache der schlechter werdenden Wasserqualität? Die Zukunft wird es zeigen.

 

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Norfolk I - Cley Marshes

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Zwergscharbe bei Coburg

Kaum im Urlaub angekommen erreichte mich schon die Nachricht, dass mit einem Schlangenadler am Förmitzspeicher (Lkr. Hof) und einer Zwergscharbe am Goldbergsee (Lkr. Coburg) zwei Seltenheiten im fränkischen Raum gesichtet wurden. Da besagter Urlaub auf eine Woche angesetzt war, standen die Chancen nicht gerade gut, auch nur eine der beiden Raritäten zu Gesicht zu bekommen. So dauerte es auch nur wenige Tage und der Schlangenadler verließ den Förmitzspeicher, während die Zwergscharbe am Goldbergsee noch ausharrte.

 

Als ich dann  gestern - wieder daheim - auf ornitho.de nachgesehen hatte, war dieser Zustand glücklicherweise unverändert. Der Plan für den heutigen Tag war also schnell geboren. Bei bestem Wetter und geringem Verkehrsaufkommen erreichte ich den Parkplatz ohne Probleme am späten Vormittag und stand bereits wenige Minuten später mit aufgebautem Spektiv am Bahndamm. Während der letzten Tage hatte die Zwergscharbe sich vorwiegend in der Nordost-Ecke des Biotopsees aufgehalten, wo sie sich auch heute auf einem im Wasser stehenden Ast putzte. Dank der großen Distanz und des Hitzeflimmerns waren keine formatfüllenden und detailreichen Bilder möglich, nur einige wenige Belegbilder, wie dieses hier:

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Norfolk (28.07. - 11.08.)

Ein paar Wochen liegt nun dieser Blog brach, natürlich nicht ohne Grund. Während der letzten zwei Wochen habe ich mich im englischen County Norfolk aufgehalten, das als bestes "County" für die Vogelbeobachtung in England gilt. Hauptziel waren - neben der nicht ganz unberechtigen Hoffnung auf eine Seltenheit - die zahlreichen Küsten- und Seevögel, die hier in Franken allenfalls ausnahmeweise erscheinen.

 

Insgesamt konnte ich auf diesem sehr lehrreichen und überaus erfolgreichen Urlaub 111 Vogelarten beobachten. Daher habe ich nun sehr viel Material für diesen Blog, welches ich selbstverständlich hier einbringen werde. Stück für Stück werde ich im Laufe der nächsten Zeit die Highlights dieses Trips präsentieren.  Bis dahin Good Birding !

 

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Die anderer Hälfte

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Rätselhafter Specht

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Stiller Juli

Juli ist kein einfacher Monat für den Vogelbeobachter in Franken (und anderswo). Der Herbstzug ist noch nicht oder kaum spürbar und die Brutsaison nähert sich rapide ihrem Ende. Hinzu kommt, dass die meisten Singvögel inzwischen mit dem Singen aufgehört haben und daher nur sehr schwer zu beobachten sind. Mit dieser geringen Aktivität der Vögel im Allgemeinen ist auch meine Beobachtungsaktivität an einem Tiefpunkt im Jahr angekommen.

 

Dennoch war ich überrascht, dass der 4. Juli noch mit einem ganz fantastischen Vogelbeobachtungs-Tag aufwarten konnte. Am Morgen desselben hatte es mich zum nun zweiten Mal an den Goldbergsee bei Coburg verschlagen, da ich den "zweiten" Rundweg unbedingt ausprobieren wollte.

Gleich von Beginn an forderte der Tag es mit einem strahlend blauen Himmel heraus, der von scheinbar unzähligen Mauerseglern und Schwalben bevölkert war. Dem noch frühen Morgen geschuldet flogen diese sehr niedrig, wodurch ich das Spektakel aus geringer Entfernung genießen konnte. Natürlich wollte ich es dabei nicht bewenden lassen und versuchte mit meiner Kamera bewaffnet diesen wunderbaren Moment mit einigen Aufnahmen für die Nachwelt zu erhalten, leider jedoch ohne großen Erfolg. 15 Minuten widmete ich der scheinbar unlösbaren Aufgabe, sich schnell bewegende Vögel bei noch nicht ausreichendem Licht ansprechend abzulichten, danach wandte ich mich leichteren Motiven zu, v.a. den Wasservögeln mit ihren Jungvögeln.

 

Vollkommen in diese Tätigkeit versunken vertrieb ich jedoch einen Flussuferläufer vom Nordufer des Sees, vermutlich ein erster Vorbote des Herbstzuges. Das ist sehr ärgerlich, immerhin saß der Vogel allerhöchstens drei bis vier Meter von mir entfernt und hätte mir zum ersten Mal die Gelegenheit gegeben, diese Art akzeptabel zu photographieren. 

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Ein Blick hinter die Grenze

Heute ging es Richtung Norden, genauer gesagt zu dem Streifen, der noch vor knapp 30 Jahren das Ende der westlichen Welt markierte. Jetzt mag das nur noch schwer begreiflich sein, aber die ehemals innerdeutsche Grenze ist nur eine Autostunde von Bamberg entfernt. Damals war sie zweifellos ein lebensfeindlicher Ort, heute kann sie dagegen auf einer Länge von gut 1400 km zahlreichen seltenen Tieren gute Lebensbedingungen bieten, so brüten sowohl Braun-, als auch Schwarz- und Blaukehlchen in genau demselben Streifen. Auf ornitho.de konnte ich nicht viele Beobachtungen finden, jedoch erschien das Gebiet südwestlich von Adelhausen, die sog. "Bischofsau", ein geeigneter Startpunkt zu sein.

 

Hier erwies sich jedoch meine Vorbereitung auf den Ausflug als zu oberflächlich, da der eigentlich an einen Flurbereinigungsweg erinnernde Kolonnenweg, der parallel zur Grenze auf thüringischer Seite verläuft, auf seinen ersten Metern durch ein unpassierbares Schilfgebiet zu führen schien. Somit hatte ich keine Wahl und musste einen weiten Bogen über die bayerische Seite schlagen, was mich zusätzliche 45 Minuten gekostet hat, um auf den tatsächlichen Kolonnenweg zu kommen. Dort gab es aber auch schon unmittelbar eine Entschädigung in Form eines juvenilen Braunkehlchen. Diese Art scheint hier wirklich noch eine "Allerweltsart" zu sein, da ich bereits wenige Minuten später zwei singende Männchen und später am Ortsrand von Adelhausen ein Pärchen aufgetrieben hatte.

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Lange Rhön - Aus einer anderen Perspektive

Endlich hat es wieder einmal mit einem Ausflug in die Lange Rhön geklappt. Das Mittelgebirge an der Grenze zu Hessen und Thüringen ist eines der bedeutendsten Brutgebiete im südlichen Deutschland und mein absoluter Favorit unter den hiesigen Beobachtungs-gebieten, was nicht zuletzt daran liegt, dass es bisher nur sehr wenige Beobachter dorthin verschlägt. Daher möchte ich dem Gebiet auch gerecht werden, wenn ich in der Broschüre und hier auf der Webseite Informationen darüber präsentiere. Um dem zu entsprechen möchte ich der aktuellen Beschreibung ein "Facelift" verpassen und habe mir aus diesem Grund heute einen sehr lohnende Wanderung ausgesucht, die auf einer Länge von 14,8 km alle wichtigen Beobachtungspunkte mit einander verbindet.

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Vor der Hitze

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Do ut des *

* Latein für Ich gebe damit du gibst.

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Dritte Chance

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Am Goldbergsee

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Tour durch Unterfranken

Vor einiger Zeit hatte ich bereits erwähnt, dass es eine neue Edition der Broschüre geben wird, welche irgendwann im nächsten Jahr erscheinen soll. Heute kann ich offiziell bekannt geben, dass der Entwicklungsprozess begonnen hat. Schließlich war es Ziel des heutigen Tages, einige Gebiete aus Unterfranken näher kennenzulernen, um sie ggf. in dieser nächsten Edition berücksichtigen zu können. Los ging es mit einem weiteren Gebiet für eine der Toparten Frankens, dem Ortolan. Dafür hatte ich den Dorfkulturweg bei Willanzheim ausgewählt, etwa eine Fahrstunde von Bamberg entfernt.

 

Hatte das Wetter am Morgen in Bamberg noch schön ausgesehen, so war der Himmel in Willanzheim um 8 Uhr bereits komplett bewölkt. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Rundweg, auf dem zuverlässig Ortolan, Grauammer und Turteltaube beobachtet oder zumindest vernommen werden konnten. Nur Wiesenweihe und Halsbandschnäpper haben nicht geklappt, was allerdings bei Letzterem angesichts der Jahreszeit kein Wunder ist, schon letzte Woche war die Gesangsaktivität praktisch Null gewesen.

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Neuigkeiten vom Mischsänger

Ein Monat zuvor hatte ich bereits berichtet, dass ich wieder einen Mischsänger an der Deponie Gaustadt wie im Jahr 2015 entdeckt hatte. (Einige Basisinformationen zu dem Vogel habe ich auf einer gesonderten Unterseite zusammengestellt.) Dabei hatte ich eigentlich geplant, den Mischsänger regelmäßiger als im letzten Jahr aufzusuchen, was allerdings - wie bei den meisten guten Vorsätzen - nicht geklappt hat. Lediglich in den letzten Tagen konnte ich ein wenig Zeit erübrigen, was sich letzten Endes auch gelohnt hat.

 

Das Wichtigste gleich am Anfang: Neben dem Mischsänger im "traditionellen" Revier hat auch ein weiterer Fitis in der Nähe ein Revier bezogen, der ebenfalls hin und wieder ein paar Strophen des Mischgesangs äußert. Im Erscheinungsbild ähneln sich zwar beide "Mischsänger" grundsätzlich, jedoch weist der Neuling wesentlich mehr Gelb- und Grünanteile im Gefieder auf, weshalb er etwas "gewöhnlicher" wirkt.

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Neusiedl Effekt

Irgendwie muss mein Aufenthalt am Neusiedler See meinen Erfolg als Vogelbeobachter beeinflusst haben, denn schon innerhalb der ersten Tage nach meiner Ankunft konnte ich einige geniale Vogelarten beobachten.

 

An einem Sommerabend am Großen Wörth fing es schließlich an. Ich hoffte dort auf eine Zwergdommel, die in diesem Gebiet schon seit ein paar Jahren regelmäßig brütet und mir am Neusiedler See entwischt war. Kaum hatte ich also mein Spektiv am Beobachtungsturm aufgebaut, schon sah ich zwei langhalsige Vögel ihre Position im Schilf verändern. Leider war ich zu langsam mit der Kamera, jedoch fand ich sie mit dem Fernglas schnell wieder und konnte sie als Zwergdommeln bestimmen.

 

Kein schlechter Anfang, dachte ich, doch sollte diese an sich schon zufriedenstellende Beobachtung noch in den Schatten gestellt werden. Zwei ebenfalls anwesende Vogelbeobachter erzählten mir nämlich von einem potenziellen Purpurreiher, den sie am anderen Seeufer gesehen hatten. Einmal mit dem Spektiv herumgeschwenkt und scharf gestellt, schon saß ein adulter Purpurreiher im Sichtfeld.

 

Leider machte auch hier die große Entfernung ein Bild schlichtweg unmöglich, sodass ich nur eine Auswahl der eher häufig am See zu sehenden Vögel zeigen kann.

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Der krönende Abschluss

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Sonne am See

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Regnerische Berge

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Schicksalssymphonie

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Nach langem Warten

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Er ist wieder da

Endlich verfüge ich wieder über etwas mehr Zeit als in den letzten zwei Wochen. Tatsächlich war ich entgegen meiner Erwartung auch einige Male im Feld unterwegs, jedoch hatte ich keine Zeit, diese Beobachtungen hier aufzubereiten. In ein paar Tagen hoffe ich, einige Bilder aus diesem Zeitraum zeigen zu können. Heute jedoch geht es um das zweifellose Highlight der letzten Woche, um einen Vogel, den ich nie wieder erwartet hätte zu sehen.

 

So war ich am Dienstagabend an der Deponie Gaustadt unterwegs, ein kleines, aber lohnendes Gebiet mit brütenden Dorngrasmücken, Neuntötern und anderen. Wenn ich dabei überhaupt Erwartungen hatte, dann war es höchstens, ein paar vorzeigbare Bilder zu schießen und nicht zu sehen, was ich gesehen habe. Kurzum ich erreichte die erste Wegbiegung und hörte einen Vogelgesang, der ungewöhnlich und mir doch so gewöhnlich erschien. Es scheint fast unglaublich, doch der Mischsänger ist wieder da! Derselbe Vogel, der mich letztes Jahr mehr als einen Monat beschäftigt hat und vielen auch erfahrenen Vogelbeobachtern (aus Deutschland und außerhalb) nach wie vor ein Rätsel ist. Die bisher schlüssigste Theorie ist, dass es sich um einen Mischsänger Fitis x Taigazilpzalp handelt.

 

Aus gegebenem Zeitmangel konnte ich den Vogel nicht allzu ausgiebig beobachten, sondern hatte nur Gelegenheit für eine kleine Serie Belegbilder und ein Video. Schien der Vogel in natura im Vergleich zum letzten Jahr sich kaum verändert zu haben, so zeigte er auf den Bildern eine wesentlich grauere Färbung auf der Oberseite und allgemein viel mehr Gelb im Gefieder. Sein fast schon einzigartiges braun-weißes Aussehen ist daher verschwunden, weshalb er nun den "gewöhnlichen Fitissen" wesentlich ähnlicher sieht. Aufgrund dieses Unterschieds bin ich mir nicht mehr sicher, ob es sich um dasselbe Individuum handelt, was natürlich viele neue und alte Fragen aufwirft. Ist es ein Nachkomme des Mischsängers? Was ist der Mischsänger? Woher kommt er? etc. etc. 

 

Nichtsdestotrotz gibt uns dieses erneute Auftreten des Mischsängers die Möglichkeit, den Vogel nach wie vor zu studieren und ihm so vielleicht seine noch bestehenden Geheimnisse zu entlocken. Meine stille Hoffnung ist, dass der Vogel irgendwann gefangen, beringt und vielleicht sogar seine DNA analysiert wird.

 

Wir werden sehen, was die nächsten Wochen bringen.

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Einmal Schwalben

Der April spielt derzeit verrückt. Waren es letzte Woche noch 20 °C und Sonnenschein, so sind es heute 8 °C und Schneeschauer, die sich mit verführerischem blauen Himmel abwechseln. Dem Vogelzug scheint es wenig auszumachen, es bleibt ein ständiges Kommen und Gehen, wie die Raubseeschwalben von letzter Woche gezeigt haben. Wie dem auch sei, meine Zeit ist momentan begrenzt und ich werde daher in nächster Zeit wohl kaum noch zum Vögel Beobachten herausgehen können. Wir werden sehen.

 

Eigentlich wollte ich mich schon diese Woche von den Freuden des "Birdwatching" fernhalten, doch eine gemeldete "rötliche" Rauchschwalbe ließ mich mein Vorhaben noch einmal überdenken. Das liegt daran, dass vor allem die Unterarten des Nahen Ostens (sowie theoretisch Nordamerikas) eine rötliche Unterseite aufweisen, eigentlich ein klarer Kontrast zum schmutzigen Weiß der hier lebenden Nominatform. Natürlich ist das ganze nicht so einfach, wie es sich gerade anhören mag, denn einerseits sind die Übergänge fließend und andererseits gibt es auch bei uns kräftig gefärbte Individuen. Glücklicherweise konnte mir ein sehr erfahrener Vogelbeobachter ein deutlich verlässlicheres Merkmal nennen, den Mauserzustand.

 

Um den zu bestimmen, benötigt man jedoch sehr detailreiche Nahaufnahmen. Natürlich habe ich trotz dieser Schwierigkeit mein Glück versucht. Allerdings war ich keineswegs darauf bereitet, dass anstatt einiger dutzend Schwalben tatsächlich mehrere hundert Rauch-, Mehl- und Uferschwalben ihre Kreise über der Wasserfläche des Oberhaider Baggersees zogen. Sprich es war geradezu unmöglich alle Rauchschwalben zu überprüfen oder sogar formatfüllend abzulichten. Beinahe pausenlos habe ich jede Schwalbe in Reichweite photographiert, um sie anschließend zu Hause auf die Färbung hin zu kontrollieren.

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Bodenständigkeit

Wie war das doch gleich mit den Seltenheiten und Bamberg? Kaum hatte ich also bei meinem Blogartikel den "Veröffentlichen"-Button gedrückt, erreichte mich noch am selben Abend eine Nachricht, dass am Oberhaider Baggersee drei Raubseeschwalben und zwei Säbelschnäbler gesehen worden waren. Beide Arten können getrost als regionale Seltenheiten bezeichnet werden, schließlich treten sie allerhöchstens als seltene Zugvögel hier auf und wurden - so weit ich weiß - im Landkreis Bamberg noch nicht nachgewiesen. Leider war es zu diesem Zeitpunkt schon dunkel, weshalb die obligatorische Nachsuche auf den nächsten Tag verschoben werden musste.

 

Wie es der Lauf der Dinge ist, konnte ich erst relativ spät zum Baggersee fahren - genauer gesagt gegen 2 Uhr nachmittags. Die Chancen standen also denkbar schlecht. Nach 15 Minuten genauer Suche schließlich war der Verdacht bestätigt, keine Raubseeschwalbe, keine Säbelschnäbler.

 

Nicht allzu schlimm, schließlich haben wir Frühling, der auch gerade für solche Tage immer noch etwas zu bieten hat. In meinem Fall war es eine nette Kollektion an Singvögeln, die zwar de facto nicht selten waren, jedoch sich dafür recht offen zeigten.

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Fünf Minuten

Jeden Tag kommen jetzt tausende von Zugvögeln durch und so mehren sich auch nach und nach die Nachweise von Seltenheiten. Zwar nicht in Bamberg, aber zu mindest am Altmühlsee konnten mit zwei Stelzenläufern und einer Brandseeschwalbe schon einmal zwei recht seltene Arten beobachtet werden. 

 

Hier dagegen geht es momentan - wie bereits gesagt - recht beschaulich zu, bei mir vor allem deswegen, da ich momentan nur selten herauskomme. Nichtsdestotrotz ging es gestern noch einmal in den Hain, um nach dem Halsbandschnäpper zu suchen, was leider nicht klappte. Vielleicht läuft es besser beim nächsten Mal.

 

Am Tag davor schien auch die Sonne noch, was zusammen mit den blühenden Hecken am Kreuzberg den idealen Bildrahmen für einen Birkenzeisig bildete, der sich dort außergewöhnlich nah und lange beobachten ließ. Abgesehen davon gab es am Kreuzberg allerdings nicht viel zu sehen, eigentlich ein bisschen enttäuschend, da an vielen Orten in Deutschland bereits die ersten Langstreckenzieher wie Pirol oder Ortolan schon ankommen.

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Schnäpper vor der Linse

Seit zwei Tagen bin ich Besitzer einer Nikon Coolpix P900, die über einen 83x optischen Zoom verfügt, was in Brennweite ausgedrückt etwa 2000 mm entspricht. Dieser wortwörtliche "Superzoom" bringt die Realität mehr als doppelt so nah heran wie mein Teleobjektiv und macht in Hinsicht auf die Vergrößerung schon beinahe meinem Spektiv Konkurrenz. Leider musste ich wetter- und zeitbedingt bis heute Vormittag warten, um den jüngsten Teil meines Equipments angemessen testen zu können.

 

Also machte ich mich um 7 Uhr früh auf zu einer Runde im Luisenhain, wo die Sonne zwar schon schien, das Licht aber dank des schon ausgeprägten Blätterdachs eher ein Zwielicht war. Folglich waren die ersten Ergebnisse eher ernüchternd, auch wenn ich der Fairness halber zugeben muss, dass auch die Spiegelreflex sich sehr schwer tat.

 

Pünktlich zu dem Zeitpunkt, an dem das Licht für vorzeigbare Bilder ausreichte, vernahm ich schon den ersten Vertreter meiner heutigen Zielart, dem Trauerschnäpper, welcher kurz darauf nur wenige Meter vor der Linse meiner beiden Kameras saß. Ausgiebig konnte ich nun die Bridgekamera mit dem Superzoom an dem fleißigen Sänger und seinen Nachbarn austesten.

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Ein Nachmittag am Hochreinsee

Nach einigen Tagen ohne Vogelbeobachtung ging es heute zum ersten Mal wieder auf Tour, genauer gesagt zum Hochreinsee. Die lange Beobachtungsabstinenz hatte zur Folge, dass eine große Reihe an Zugvögeln sang- und klanglos mir entwischt war. Höchste Zeit also das zu ändern!

 

Glücklicherweise spielte auch das Wetter fantastisch mit, so gab es neben strahlendem Sonnenschein auch erfreulicherweise keinen Wind, sprich ideale Bedingungen zur Photographie. Schon als ich das Auto verlassen hatte, konnte ich bereits einen rufenden Kuckuck vernehmen, mein erster dieses Jahr. Auf den Wasserflächen selbst dagegen waren zwar tendenziell nur wenige Vögel unterwegs, doch aufgrund der geringen Beobachtungsdistanzen ließen sich diese phantastisch ablichten. Gefreut habe ich mich desweiteren über Flussregenpfeifer und Wendehals, ebenfalls meine ersten in 2016.

 

Es ist immer wieder schön, sich ein wenig Zeit für das Photographieren zu nehmen. So kommen mit ein bisschen Geduld auch mit einer Amateurausrüstung wie meiner ganz passable Ergebnisse heraus. Hoffentlich gelingt es mir in den nächsten Tagen, wieder einmal in dieser Hinsicht ein bisschen Mühe zu investieren.

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Die Alpen kommen

In den letzten Tagen wurde überall in Deutschland ein bemerkenswerter Einflug von Alpenbraunellen beobachtet, an die sich an einigen Stellen auch die noch selteneren Schneesperlinge angehängt haben. Solch alpine Arten lassen sich nur sehr selten nördlich der Alpen finden und in diesem Fall sind einige sogar bis zur Küste vorgedrungen. Momentan sind die Chancen allerdings in den hohen Mittelgebirgen an offenen Flächen oder Geröllhalden (z.B. in Schwarzwald, Rhön und Fichtelgebirge) am besten. Leider werde ich den nächsten Tagen wohl keine Zeit finden, mögliche Rasthabitate aufzusuchen. 

 

In Franken wurden bisher "nur" zwei Alpenbraunellen auf dem Schneeberg-Plateau gesichtet, wobei es noch einige weitere potenzielle Rastgebiete im Fichtelgebirge gibt wie den Ochsenkopf oder die Platte.

Abgesehen davon ist die Rhön wohl am vielversprechendsten, wo auf hessischer Seite bereits zwei Alpenbraunellen- und zwei Schneesperlingbeobachtungen an der Wasserkuppe gelangen (z.B. hier und hier). Auf der bayrischen/fränkischen Seite wurde noch überhaupt nicht gesucht!

 

Daher mein dringender Appell zur Suche nach diesen erstaunlichen Vögeln. Gerade in den genannten Mittelgebirgen stehen die Chancen in geeignetem Habitat nicht schlecht und aufgrund der geringen Beobachterdichte würde sonst ziemlich viel ungesehen nach Norden durchziehen.

 

Wie auch immer sich die Lage entwickelt, die nächsten Tage werden auf jeden Fall sehr interessant!

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Der April und einige lokale Highlights

Zwar ist mein Ausflug ins Fichtelgebirge nur ein paar Tage her, dennoch hat sich die Vogelwelt seitdem enorm geändert. So hört man Girlitz, Zilpzalp, Mönchsgrasmücke und Hausrotschwanz zu mindest hier schon beinahe überall.  Leider kann ich derzeit nur auf meinem werktäglichen Fahrradweg nach Bamberg ein wenig nach Vögeln Ausschau halten, was ein natürlich eher begrenztes Artenspektrum zur Folge hat. Trotzdem gab es am Montag den ersten singenden Gartenrotschwanz, der sich allerdings nicht hat blicken lassen. Vermutlich werden die nächsten aber in wenigen Tagen eintreffen.

 

Über das Wochenende sind die Temperaturen erfreulicherweise über 20 °C geklettert und da sich die Wärme zu mindest bis heute hatte halten können, wollte ich das schöne Wetter wenigstens für einen kleine Tour nutzen. Zeitlich eingeschränkt war leider nur mein Stammgebiet möglich, das ich allerdings dieses Jahr erst wenige Male besucht habe. Auch hier sind die meisten Vögel bereits kräftig am Singen, vor allem die zahlreichen Feldlerchen, Zilpzalps und Mönchsgrasmücken, unter die sich heute zum ersten Mal auch ein Baumpieper gemischt hat.

 

Glücklicherweise investierte ich heute etwas mehr Zeit im Absuchen der Büsche nach rastenden Singvögeln, sonst wäre mir vermutlich meine erste Klappergrasmücke im Jahr 2016 entwischt, die ohne jeden Ruf in einer Hecke nach Nahrung suchte und oft nur für Sekunden zwischen den Blüten zu sehen war. Ebenfalls Jahreserstbeobachtungen waren ein Trauerschnäpper und einige wenige überfliegende Schafstelzen, welche sich erst zeigten, als ich das Gebiet schon beinahe wieder verlassen musste.

 

Mittlerweile lässt sich der Frühling wahrlich nicht mehr verleugnen, schließlich ertönt jeden Morgen ein lautstarker und vielfältiger Gesangswettstreit, der sich in den nächsten Tagen vermutlich sogar noch intensivieren wird. Hoffentlich lassen sich dann auch ein paar seltenere Arten hier beobachten.

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Frankens Ferner Osten

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Frühlingserwachen

Für viele Vogelbeobachter gibt es einen speziellen Vogel, der für sie den ornithologischen Frühlingsanfang darstellt. Das können die ersten Schwalben, Steinschmätzer oder auch die erste singende Amsel sein. Für mich ist dieser spezielle Vogel das Blaukehlchen, farblich wirklich einmalig und immer eine Freude zu sehen und zu hören. So trifft es sich gut, dass es im Maintal ein häufiger Brutvogel ist und ab Ende März dort regelmäßig angetroffen werden kann. Das einzige Problem mit ihnen ist, dass sie nur für wenige Wochen beobachtet werden können, da sie später im Frühjahr nicht mehr singen und aus diesem Grund in den dichten Schilfgürtel praktisch unsichtbar sind, auch wenn die auffällige Kehl- bzw. Schwanzzeichnung das nicht vermuten lassen würde.

 

Na ja, heute jedenfalls waren die ersten am Großen Wörth lauthals am Singen oftmals frei auf exponierten Ästen sitzend, was das Photographieren deutlich vereinfacht hat. Am Turm gab es dann dazu noch einen überfliegenden Schwarzmilan und dutzende Rauchschwalbe, unter die sich auch meine erste Mehlschwalbe des Jahres gemischt hatte. Die Luft war dabei nicht nur von umherfliegenden Schwalben sondern auch von den Gesängen von Zilpzalps, Heckenbraunellen und Fitissen erfüllt. So weit schon einmal kein schlechter Anfang.

 

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Rotdrosseln und mehr

Aufgrund des Dauerregens gestern mussten die meisten Vögel eine kleine Zugpause einlegen und da heute ein wenig beständigeres Wetter prognostiziert wurde, sollte der heutige Morgen eigentlich perfekt für eine Zugvogelbeobachtung sein. Als ich mich allerdings zu meinem Stammgebiet heute morgen aufmachte, hingen die Wolken nach wie vor recht tief und kein einziger Vogel überflog mich. Anstattdessen waren die Büsche gefüllt mit allerlei singenden Vögeln, die allem Anschein nach auf besseres Wetter warteten. Am auffälligsten waren die Rotdrosseln mit ihrem melancholischen Gesang, der sich doch deutlich von denen der lokalen Singdrosseln und Amseln unterscheidet. Insgesamt suchten weit mehr als hundert Drosseln auf den angrenzenden Feldern nach Nahrung.

 

Schließlich nach etwa einer Stunde wagten die ersten Vögel, ihre Reise gen Norden wiederaufzunehmen. So konnte ich im Lauf der nächsten Stunde mehr als 1100 Ringeltauben und gut 170 Wacholderdrosseln zählen. Beides nicht schlecht, jedoch gab es nur noch wenig anderes. Gerade als ich wieder am Zusammenpacken war, überfolgen mich ein Fischadler und fünf Kraniche. Mit diesen beiden sehr schönen Arten und meinem ersten singenden Zilpzalp für dieses Jahr kam ich auf 40 Arten, was ein ganz vernünftiges Ergebnis darstellt.

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Ammertag

Nach langer Zeit gab es heute wieder einmal einen ganzen freien Vormittag. Eigentlich war heute ein Besuch des Fichtelgebirges geplant, den ich allerdings notgedrungen verschieben musste, da dort für heute Schneefall angekündigt war. Spontan ging es also zu einem "Ersatzziel", dem Maintal nördlich von Würzburg, wo sich einige gute Zippammerstellen befinden.

 

Erste Versuchsstelle war der Grainberg nördlich von Karlstadt, der meiner Kenntnis nach das verlässlichste Gebiet für diese Art ist und daher auch in die Broschüre aufgenommen wurde. Netterweise schien zu diesem Zeitpunkt auch die Sonne, was eine sehr schöne Lichtstimmung für das Photographieren bewirkte.

Nicht einmal zehn Minuten musste ich gehen, um auf die erste Zippammer zu stoßen, die allerdings in einiger Entfernung in einem Busch saß und daher nicht ganz einfach zu dokumentieren war. Nach einigen Belegbildern ging es wieder einige hundert Meter weiter bis zu den ersten Weinbergen, die typisch für die Region sind und der heißbegehrten Art perfekte Lebensbedinungen bieten. Hier gelang es mir, gleich zwei verschiedenen Individuen zu entdecken und auch ausgiebig zu photographieren.

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Komplettes Specht Set

Bei so einem schönen Nachmittag bleibt einem als Vogelbeobachter schon beinahe gar nichts anderes mehr übrig, als seinem Hobby nachzugehen. Wie schon so oft in letzter Zeit war der Luisenhain das Ziel. Da ich über diesen schon recht häufig an dieser Stelle berichtet habe und sich meistens die gleichen Verdächtigen zeigen, will ich auch gar nicht sehr ins Detail gehen. Trotzdem möchte ich noch kurz auf einen kleinen aber feinen Highlight-Vogel aufmerksam machen, der sich nach langer Zeit hat endlich einmal beobachten lassen, der Kleinspecht.

 

Anders wie seine größeren Brüder (, die auch zu sehen waren) ist der Kleinspecht wesentlich unauffälliger, da weniger ruffreudig. Außerdem bevorzugt er Bereiche mit viel Totholz, was in der Umgebung nicht immer leicht zu finden ist. Daher war ich umso mehr erfreut, dass er sich hat länger als nur 10 Sekunden beobachten lassen, auch wenn die Bilder aufgrund der schwierigen Lichtverhältnisse besser sein könnten. Vielleicht klappts beim nächsten Mal besser.

 

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Was lange währt, wird endlich gut

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Ein neues Gebiet

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Sonnenschein, endlich

Endlich nach einigen Tagen mit kalten und nebligen Morgen gab es wieder einen sonnigen Tag hier in Bamberg. Aufgrund des glücklichen Zufalls, dass ich am Nachmittag ein bisschen freie Zeit zur Verfügung hatte, ging es heute noch einmal in den Luisenhain. Generell konnte ich die meisten Arten, die ich während meiner letzten Besuche dort sehen konnte, auch heute entdecken. Allerdings war das Licht um Längen besser, weshalb es eine wahre Freude war, Vögel zu photographieren. Sogar der recht versteckte Mittelspecht zeigte sich recht offen für einige Bilder.

 

Auf jeden Fall möchte ich dieses Gebiet im Laufe der nächsten Wochen noch öfter besuchen, schließlich kenne ich kaum einen Ort, an dem sich Vögel besser ablichten lassen. Für jetzt gibt es aber eine Auswahl meiner Bilder:

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Ein bisschen Vogelbeobachtung

Die letzten Tage waren recht ereignisreich, da ich erstaunlich oft zum Vögel beobachten gekommen bin, wobei das Wetter leider nicht immer mitgespielt hat. Erstes Exkursionsziel war der Sander Baggersee am Freitag bei böigem Ostwind, auf dem jedoch nur 12 Schellenten, eine Mittelmeer- und eine Steppenmöwe entdeckt werden konnten. Daher ging es kurz darauf noch zum Großen Wörth, wo ich auf meine ersten Kiebitze des Jahres hoffte, jedoch komplett enttäuscht wurde, denn ich konnte dort nicht einmal ein einzigen (erwähnenswerten) Vogel sehen. Sehr schockierend, schließlich ist der Großer Wörth eines meiner Stamm- und Lieblingsgebiete, der mich nicht oft im Stich lässt.

 

Da ich aufgrund dieser Niete zunächst genug von Wasservögeln hatte, wählte ich für die nächsten Tage hauptsächlich Gebiete aus, die tatsächlich auch Vögel boten, wie bsp. den Luisenhain. Auf diesen Spaziergängen begneten mir vor allem Park- und Waldvögel, die ich mittlerweile sehr gerne beobachte, auch wenn sie aufgrund der schlechten Lichtbedingungen nicht immer leicht zu photographieren sind. Unterdessen haben die meisten Vögel bereits mit dem Singen angefangen, allen voran die Spechte mit ihrem monotonen Trommeln, aber auch Buchfinken, Amseln und Meisen sind inzwischen quasi unüberhörbar geworden. Zusätzlich gab es heute noch die ersten Heidelerchen und Singdrosseln des Jahres für mich, was noch einmal unterstreicht, wie nahe der Frühling bereits ist. Sicherlich wird es nicht allzu lange dauern bis die ersten Zilpzalpe hier erscheinen.

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Eine weitere Lücke

Wieder einmal gab es eine unerwartete aber erhoffte Lücke in meinem Zeitplan, in der ich eine erfreuliche Stunde mit Vogelbeobachtung im Luisenhain verbringen konnte. Der Park im Süden Bambergs ist der ideale Ort in der Umgebung, um Park- und Waldvögel zu photographieren, da diese sich an die Menschen mittlerweile gewöhnt haben und daher geringe Beobachtungsdistanzen ermöglichen.

So dauerte es keine fünf Minuten und das erste Motiv, ein Kleiber, kam in Sicht. Der sehr zutrauliche Vogel kam bis auf zwei Meter heran, während er auf dem Boden nach Nahrung suchte. Die Bilder weiter unten sind nicht beschnitten, sondern lediglich in ihrer Größe reduziert.

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Ein bunter Mix von Allem

Die letzten beiden Wochen waren recht merkwürdig: Auf der einen Seite hatte ich nicht viel Zeit zur Vogelbeobachtung auf der anderen Seite spielte auch das Wetter verrückt, vor allem wenn ich dann doch einmal zwei Stunden Zeit gehabt hätte.

 

Letzten Donnerstag gab es dann die heiß ersehnte Lücke, wo auch das Wetter mitspielte. Der daraus resultierende Kurzbesuch des Bamberger Hafens war allerdings wenig ertragreich, neben dutzenden Lachmöwen zeigte sich nur eine Sturmmöwe. Noch weniger profitabel war dagegen der Stocksee am östlichen Stadtrand von Bamberg am letzten Sonntag, wo 11 Tafelenten den aufregendsten Fund darstellten. Dazu gab es einen steifen Ostwind, der das Beobachten grundsätzlich vermieste.

 

Glücklicherweise ergab sich heute Nachmittag ein weiteres Zeitfenster, in dem ich neben dem schönsten Sonnenschein auch einige Wasservögel genießen konnte. Das Ziel war der Baggersee Roßstadt Süd, welcher an der Westgrenze des Landkreises liegt. Unter den gut 100 Blässhühnern ließen sich erfreulicherweise vier Schellenten, zwei Schnatterenten und drei Gänsesäger beobachten. Das ist zwar noch kein Grund für Freudensprünge, jedoch war es nach dieser Beobachtungsabstinenz eine Wohltat, wieder einmal einen Nachmittag an der frischen Luft zu sein. Zum Schluss zeigten sich auch noch einige photogene Bluthänflinge im besten Licht, die den kleinen Ausflug wunderbar abrundeten.

 

Ganz allgemein lassen sich auf ornitho.de mittlerweile verstärkt Beobachtungen von Kiebitzen, Feldlerchen und weiteren Kurzstreckenziehern feststellen, ein deutliches Zeichen, dass der Frühling näher rückt. Während mir erstere auf der Jahresliste noch fehlen, konnte ich schon den einen oder anderen Feldlerchentrupp nach Norden ziehen sehen. Hoffentlich klappt es demnächst auch einmal mit den Kiebitzen.

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Ein Blick in die Zukunft

Eine weitere Woche ist vergangen, dieses Mal ohne jegliche Möglichkeit zur Vogelbeobachtung. Wenn ich mir die nächsten Wochen ansehe, so muss ich doch klar einräumen, dass ich in der nächsten Zeit deutlich weniger Freizeit haben werde. Wie sich das genau auf meine Birding Aktivitäten niederschlagen wird, weiß ich nicht, trotzdem werden wahrscheinlich im Durchschnitt deutlich weniger Blogartikel hier erscheinen.

 

Nichtsdestotrotz gibt mir das Gelegenheit, ein Thema anzusprechen, das ich schon seit einiger Zeit thematisieren möchte. Wie wahrscheinlich die meisten Besucher dieser Seite wissen, habe ich vor einer Weile eine Broschüre zur Vogelbeobachtung in Franken veröffentlicht. Bisher ist diese gut angekommen und dafür bin ich sehr dankbar. Dabei wurde ich gefragt, ob ich vorhabe, die Broschüre und die Gebietsbeschreibungen auf dieser Seite einmal zu aktualisieren. Und natürlich habe ich genau das vor, wenngleich die zweite Auflage der Broschüre "Vogelbeobachtung in Franken" höchstwahrscheinlich noch bis 2017 warten muss. 

 

Der Grund dafür sind neben dem Zeitmangel die fehlenden Informationen und Daten, die ich dafür bräuchte. Trotzdem habe ich beschlossen, alles, was ich über die letzten Monate gesammelt habe, auf dieser Seite zu veröffentlichen. Diese "neuen" Gebiete sind dann natürlich weniger detailliert beschrieben, jedoch werde ich, sobald ich neue Informationen erhalten habe, diese dort hinzufügen.

 

Im Prinzip geht es mir 2016 darum, Informationen zu sammeln und zu verbessern. Daher, wenn Sie Vorschläge, neue Ideen oder Verbesserungen, ob zur Broschüre oder zu den jeweiligen Gebietsbeschreibugen, haben, treten Sie bitte mit mir in Kontakt. Jedes Feedback ist hilfreich.

 

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Neue Möwen

Wie bereits gestern angekündigt, geht es wieder einmal um Möwen. Hier im tiefsten Binnenland hat man nicht oft die Gelegenheit, sich mit diesen zu beschäftigen, nicht zuletzt deswegen da größere Rast- und Schlafplätze fehlen, zu mindest hier in Franken. Allerdings entdeckte ich vor kurzem, dass der Bamberger Hafen im Winter einen Möwenschlafplatz beherbergt, auch wenn dieser im Verhältnis natürlich relativ klein ist, in dem ich vor zwei Wochen sogar eine immature Silbermöwe entdecken konnte.

Aus diesem Mangel an Beobachtungsmöglichkeiten folgt logischer Weise, dass ich nur wenig Erfahrung mit der Möwenbestimmung habe. Um das zu ändern, muss man so oft wie möglich Möwen beobachten und vor allem so viele Möwen wie möglich beobachten. Genau das war der Plan für den heutigen Tag.

 

Insgesamt habe ich heute vier Stunden am Bamberger Hafen verbracht und die Möwen sehr genau mit meinem neuen Spektiv betrachtet. Den Löwenanteil machten gut 700 Lachmöwen aus, die natürlich kein Bestimmungsproblem darstellen. Ebenso wenig die beiden Sturmmöwen im 1. Winter, die sich unter diesen befanden. Nun kommen wir den Problemfällen schon ein wenig näher. Bei zwei Vögeln bin ich mir sehr sicher, dass es sich um Steppenmöwen handelt, welche relativ hochbeinig sind und eine flache Stirn aufweisen, an die sich ein langer und schmaler Schnabel anschließt.

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Ein paar Updates

Als ich vor kurzem meine Fotos der letzten Tage durchgesehen habe, ist mir aufgefallen, dass es in letzter Zeit immer wieder ein paar kleine Besonderheiten gegeben hat, die einer Erwähnung durchaus wert sind. Zunächst einmal habe ich seit Dienstag ein neues Spektiv, ein Swarovski ATS 65 HD mit einem 25 - 50 x WW Okular. Die letzte Wasservogelzählung im Januar hatte mir recht deutlich die Grenzen meines bis dahin genutzten Nikon ED50 Fieldscopes aufgezeigt, sodass ich mich nach einer etwas lichtstärkeren Variante umgesehen habe. Daher bin ich am Dienstag den ganzen Weg nach München gefahren, um mir die in Betracht gezogenen Möglichkeiten näher anzusehen. Ein kleiner Lagebericht dazu folgt in ein paar Tagen.

 

Dann wäre da noch die Samtente, die ich letzte Woche am Oberhaider Baggersee beobachten konnte. Zwar hält sich die Ente, ein Männchen im ersten Winter, schon seit mindestens November dort auf, jedoch hatte ich bisher jedes Mal keinen Erfolg. Außerdem habe ich eine Rückmeldung zu meinen Möwen von der letzten Januarwoche bekommen. Mit der Silbermöwe hatte ich ganz offensichtlich recht, die zweite unbestimmte Möwe scheint mit einiger Sicherheit eine Steppenmöwe zu sein. Vielleicht gibt es zu diesem Thema bald noch etwas Nachschlag.

 

Das war es jetzt mit den Neuigkeiten, nun ist der heutige Morgen an der Reihe: Wie bereits vor ein paar Tagen erwähnt, ist das Wetter momentan recht unberechenbar und der heutige Morgen schien in der Hinsicht keine Ausnahme zu sein. Nichtsdestotrotz wollte ich heute mein Spektiv austesten und, um noch in erreichbarer Nähe des Hauses zu bleiben, ging es heute morgen nur zu einem kurzen Spaziergang in mein Stammgebiet. Alles in allem war es ganz passabel und ich konnte sowohl Grün- als auch Buntspecht ganz ausgezeichnet mit dem Spektiv beobachten. Abgesehen davon gab es heute auch meine erste Feldlerche des Jahres.

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Blutspecht - Bestimmung

Da mir das Wetter der letzten beiden Tage keine Gelegenheit zur Vogelbeobachtung gegeben hat, bin ich noch einmal durch meine Notizen zum Blutspecht vom letzten Samstag gegangen. Ich weiß, es ist jetzt schon der vierte Blog-Eintrag in Folge über diesen Specht. Doch ich glaube, dass es sehr wichtig ist, sich Gedanken über die Unterscheidung vom sehr häufigen Buntspecht zu machen. Zwar sehen beide Arten auf den ersten Blick beinahe identisch aus, können jedoch mit einem gezielten Blick auf die richtigen Kennzeichen schnell, sicher und auch einfach von einander unterschieden werden. Im Internet wurde auch gemutmaßt, dass der Blutspecht möglicherweise schon ein Brutvogel in Deutschland ist, wenngleich er bislang übersehen wurde, da man sich nur selten die Zeit nimmt, jeden Buntspecht genauer unter die Lupe zu nehmen.

 

 

Was also ist mir am Kronacher Vogel aufgefallen:

  • Zunächst einmal der Jizz: Schon als ich den Vogel zum ersten Mal durch das Fernglas gesehen hatte, ohne dabei auf irgendwelche Unterscheidungsmerkmale geachtet zu haben, wusste ich augenblicklich, dass das kein normaler Buntspecht war. Dies deckt sich auch mit den Beobachtungen der Anwohner, mit denen ich vor Ort gesprochen hatte. Auch ihnen kam der Specht anders vor, obwohl sie nicht genau wussten warum das so war. Ich glaube, dass die Kombination an kleinen Unterschieden den Vogel ein "offeneres Gesicht" verleihen, was natürlich sehr subjektiv ist. 
  • Am wichtigsten ist die fehlende Verbindung von schwarzem Wangestreif und Nacken. So konnte der Vogel am letzten Samstag auch aus großer Entfernung (200 - 300 Meter) sicher identifiziert werden.
  • Der rote Nackenfleck ist deutlich größer und reicht sogar auf den Scheitel. Ich hätte nicht gedacht, dass das im Feld so deutlich zu sehen wäre ohne Vergleich zu einem Buntspecht.
  • Schließlich sind die Federn an der oberen Schnabelbasis beim Blutspecht weiß und beim Buntspecht schwarz. Um das zu sehen, muss man allerdings schon sehr nahe kommen.
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Aller guten Dinge sind drei

Was für ein Tag! Heute war der erste sonnige Tag seit gut einer Woche und da ich heute Nachmittag ein bisschen freie Zeit hatte, entschied ich mich, noch einmal den Blutspecht bei Kronach zu suchen. Anders als bei meinem zweiten Besuch waren viele andere Beobachter vor Ort, welcheden Vogel allerdings noch nicht beobachten konnten. Nach 45 Minuten schließlich kam der erhoffte Anruf, dass der Specht doch noch gesichtet worden war und zwar in einem Garten. Kurze Zeit später fand ich mich mit zahlreichen anderen Birdern am Zaun des besagten Gartens und konnte zum ersten Mal den Vogel befriedigend beobachten. Kurze Zeit später flog er allerdings in Richtung Süden davon.

 

Glücklicherweise dauerte es nur wenige Minuten und der Blutspecht war wiedergefunden, dieses Mal an den Obstbäumen an der Rodach. Dort ließ er sich in der allerbesten Abendsonne für gut 30 Minuten wunderbar beobachten und fotografieren. Es hätte keinen besseren Einstieg in den Februar geben können!

 

Genug geredet, jetzt gibt es erst einmal Bilder ...

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Blutspecht - Runde zwei

Gestern wurde ich von dem Blutspecht bei Kronach bitter enttäuscht und anschließend musste ich mich auch noch gehörig ärgern, da er sich nur eine Stunde nach meiner Abreise wunderbar zeigte. Aus diesem Grund ging es heute noch einmal nach Kronach.

 

Im Grunde genommen war fast alles anders wie gestern: Der Himmel war wolkenverhangen, es war windig, feucht, kalt und das Licht fürchterlich. Noch dazu war ich der einzige Beobachter vor Ort, was die Erfolgschancen, den Vogel zu sehen, erheblich verringerte. Die letzten Birder hatten Neuses am heutigen Morgen verlassen, nachdem sich der Specht sehr offen gezeigt hatte.

Daher fing ich dort an, wo ich gestern aufgehört habe. Straße für Straße, Baum für Baum suchte ich nach dem Specht, wieder erfolglos. Viele Anwohner fragten mich, ob ich den Specht schon gefunden habe, was ich natürlich stets verneinen musste. Schließlich erzählte mir eine Frau, dass es besser sei, an einem Ort zu bleiben, auf die auffälligen Rufe zu horchen und auch nicht schon die Hoffnung sinken zu lassen, obwohl der Vogel in den letzten 1 1/2 Stunden nicht einen Mucks gemacht hatte.

 

Mit dieser neuen Einstellung dauerte es nicht lange bis ich die weicheren Rufe des gewünschten Vogels hören konnte. Ein wenig später sah ich wie der Vogel zur Rodach hinflog, diese paar Sekunden reichten aus, um den sehr ähnlichen Buntspecht auszuschließen. Und da wären wir nun: Blutspecht in Deutschland: gesehen. Leider haben weder Beobachtungszeit noch Licht für ein Bild ausgereicht, aber ich denke man muss zufrieden sein.

 

Somit alles in allem doch ein glückliches Ende der Geschichte. Trotzdem frage ich mich, wie andere Beobachter den Vogel so nah und schön haben sehen und auch fotografieren können. Na ja, man kann eben nicht alles haben.

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Mission Blutspecht - fehlgeschlagen

Wie bereits gestern angekündigt bin ich heute nach Kronach (genauer gesagt in den Vorort Neuses b. Kronach) gefahren, um mir den Blutspecht anzusehen, der meinem Kenntnisstand nach den deutschen Erstnachweis darstellt. Mit der Deutschen Bahn kam ich pünktlich um 1 Uhr mittags an und machte mich sogleich auf die Suche. Zu diesem Zeitpunkt war meine Stimmung noch von Optimismus geprägt, zumindest bis ich auf einige weitere Beobachter gestoßen bin, die ebenfalls für den Specht hierher gekommen waren. Diese erzählten mir, dass es momentan schwierig (wohl eher unmöglich) sei, den Specht zu beobachten.

 

Tatsächlich war es nur einer Gruppe von Birdern am Morgen gelungen, den Blutspecht zu lokalisieren bis er um 09:30 Uhr in Richtung des Flüsschens Rodach wegflog. Seitdem konnte der Specht weder gehört noch gesehen werden. Natürlich ist Aufgeben in so einem Fall keine Option und daher schloss ich mich der Suche der übrigen Vogelbeobachtern an. Um es kurz zu machen, keinem gelang es fortan den Specht zu beobachten und somit nahm ich um 15:12 Uhr ein bisschen enttäuscht schließlich den Zug zurück nach Bamberg.

 

Mit ein bisschen Glück taucht der heute eher zurückhaltende Blutspecht in den nächsten Tagen wieder auf und gibt mir dann eine zweite Chance.

 

Update (29.01.16, 19:30): Als ich soeben auf ornitho.de nachgesehen habe, habe ich entdeckt, dass der Vogel offensichtlich wiedergefunden wurde zwischen 16 und 17 Uhr. Glückwunsch an alle, die länger als ich ausgeharrt haben (obwohl ich aufgrund der Zugbindung keine große Wahl hatte)! Das bedeutet, dass ich wahrscheinlich einer der wenigen Beobachter war, die diesen erstaunlichen Vogel nicht beobachten konnten. Was für ein schmerzhafter Tag!

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Rückkehr zum Stammgebiet

Es ist schon ein ganzes Weilchen seit meinem letzten Besuch vergangen, aber heute ging es wieder einmal in mein Stammgebiet. Alles in allem konnte ich zwei Stunden draußen bei bestem Wetter verbringen. Wollte ich mir zunächst noch einen möglichst genauen Überblick über die momentan anwesende Vogelwelt verschaffen, konzentrierte ich mich allerdings recht schnell auf das Fotografieren, nicht zuletzt deswegen da das Licht einfach fantastisch war und die Vögel sich mitunter recht offen zeigten. Insgesamt war es relativ ruhig, doch angesichts der Jahreszeit war ja auch nichts anderes zu erwarten.

 

Morgen gehe ich nach Kronach (60 km von Bamberg), um mir den dort anwesenden Blutspecht anzusehen (Erstnachweis für Deutschland!). Wünscht mir Glück!

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Möwen

Normalerweise fahre ich jeden Tag mit dem Rad nach Bamberg und passiere auf meinem Weg auch den Bamberger Hafen. Während die beiden Hafenbecken über die meiste Zeit des Jahres nur wenige Vögel anziehen, können im Winter regelmäßig größere Mengen an Möwen angetroffen werden. Wenn ich Möwen sage, meine ich vor allem Lachmöwen, die bei weitem zahlreichste Art hier. Da sich unter diesen nur selten andere Arten verbergen, schenke ich ihnen allerdings nur selten große Aufmerksamkeit.

 

Nun, bis heute. Aufgrund der Kältewelle der letzten Woche hat sich der Möwenschlafplatz zahlenmäßig vergrößert, weshalb ich heute mein Fernglas mitgenommen habe, um die Möwen etwas genauer nach anderen Arten unter die Lupe zu nehmen. In der Tat, schon nach kurzer Zeit fielen gleich mehrere Sturmmöwen und auch einige wenngleich aufgrund der Entfernung unbestimmte Großmöwen auf. Grund genug es am Nachmitttag noch einmal zu versuchen, dieses Mal jedoch mit Spektiv und Kamera.

 

Alles in allem musste ich mich auf die schwierigen Großmöwen konzentrieren, da ich nicht allzu viel Zeit übrig hatte. Insgesamt ließen sich sieben Individuen sichten, von denen ich zwei als Steppen- und vier als Mittelmeermöwen bestimmen konnte. Das ist keine schlechte Quote für jemanden wie mich, der bisher kaum Erfahrungen mit der hohen Kunst der Möwenbestimmung sammeln konnte.

 

Natürlich gab es auch einige Möwen, die ich unbestimmt zurücklassen musste: Zum Einen wäre eine Großmöwe zu nennen, die in direkter Nachbarschaft zu einer vermuteten Steppenmöwe stand. Sie zeigte denselben schlanken und dreifarbigen Schnabel wie Letztere, jedoch wies die übrige Gefiederfärbung mehr in Richtung Mittelmeer- und Silbermöwe. Kurz und knapp, ich habe keine Ahnung, was das war. Problemfall Nummer 2 schien von der Ferne her eine Sturmmöwe zu sein, jedoch passt die Färbung dafür überhaupt nicht in das Bild.

 

Wenn Sie also eine Idee haben, um welche Arten es sich bei genannten Problemfällen handeln könnte, würde ich mich über eine Aufklärung freuen.

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Allerweltsarten im Luisenhain

Rotkehlchen
Rotkehlchen

Trotz mittlerweile wieder gestiegener Temperaturen sind alle Baggerseen im Landkreis zugefroren und sämtliche Wasservögel haben sich aus diesem Grund auf den Main zurückgezogen, der allerdings nicht immer einfach einzusehen ist. Da ein Besuch in fast allen meiner üblichen Standardgebiete mit weniger als zehn Arten geendet hätte, fiel meine Wahl auf den Luisenhain, den ich schon seit längerem nicht mehr besucht habe.

 

Normalerweise gehe ich im Frühjahr dorthin, da es für Trauerschnäpper und einige andere "schwierige" Brutvögel keinen bessern Platz in der Nähe von Bamberg gibt. Jetzt im Winter sind diese jedoch weit im Süden, nur die Allerweltsvögel halten jetzt noch die Stellung.

 

Nichtsdestotrotz war es eine angenehme Zeit, die ich vor allem zum Fotografieren verwendet habe, auch wenn das Licht zunehmend schwächelte. Eigentlich waren alle Zielarten anwesend, wobei sich die Meisten auch haben ablichten lassen. Lediglich die heute fotoscheuen wenngleich zahlreichen Mittelspechte blieben außer Reichweite.

Überrascht hat mich dagegen die hohe Zahl an Wasservögeln auf der benachbarten Regnitz, wahrscheinlich aufgrund der zugefrorenen Baggerseen. Das unbestreitbare Highlight des Tages war jedoch die hohe Zahl an Tafelenten, die es auf beinahe 40 Individuen brachten. Das ist die höchste Rastzahl im Landkreis in diesem Winter, sogar weitaus höher als die "mickrigen" 10 am Porznersee.

 

Auf ornitho.de wurde kürzlich darauf hingewiesen, dass die Rastzahlen der Tafelente stark zurückgegangen sind und wenn man sich Winter vor Augen hält, an denen sich beinahe 200 Individuen am Porznersee aufhielten, kann ich diesen Trend nur bestätigen. Hoffentlich kann sich die Skandinavische Population wieder erholen.

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GPS und die Vögel - Schrei-x-Schelladler Hybrid über Bamberg

Kaiseradler (Neusiedler See, Österreich) - zwar keine Schelladler, aber dennoch ähnlich selten wie diese in Deutschland
Kaiseradler (Neusiedler See, Österreich) - zwar keine Schelladler, aber dennoch ähnlich selten wie diese in Deutschland
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Festgefroren

Rabenkrähe und Mäusebussard
Rabenkrähe und Mäusebussard

Seit gut zwei Wochen war ich nicht mehr werktags Vögel beobachten. Heute Nachmittag allerdings hatte ich zwei freie Stunden und ganz nebenbei sah auch das Wetter recht passabel aus. Als Ziel wählte ich den Oberhaider Baggersee, da dort vor kurzem noch eine anscheinend länger anwesende Samtente beobachtet werden konnte.

 

Bei meiner Ankunft stellte sich allerdings heraus, dass ich wohl etwas zu optimistisch gewesen bin, denn aufgrund des Frosts während der letzten Tage war der komplette Baggersee zugefroren.

 

Als ich die Büsche allerdings auf interessante Singvögel hin abgesucht habe, fiel mir jedoch ein großer Vogel auf dem Eis auf. Dieser stellte sich als Mäusebussard heraus, der jedoch die ganze Zeit über seine Positon nicht änderte. Das machte mich dann nach gut 30 Minuten doch etwas stutzig und so kam ich schließlich nach einer genaueren  Betrachtung mit dem Spektiv zu dem Schluss, dass der Bussard wohl am Eis festgefroren sein muss.

 

Daher machte ich einen Anruf, um die Möglichkeiten zu sondieren. Doch während ich das tat, konnte ich beobachten, wie der Bussard einen weiteren Startversuch unternahm und dieses Mal sich erfolgreich befreien konnte. Somit nahm alles ein glückliches Ende.

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Zählen, zählen und zählen

Höckerschwan
Höckerschwan

Wie üblich findet die Mittwinter-Wasservögel-zählung am 2. Wochenende im Januar statt. In den Landkreisen Bamberg und Haßberge müssen jedoch beinahe 50 Baggerseen kontrolliert werden, was für uns lokale Beobachter jedoch kaum machbar ist. Trotz Hilfe von außerhalb wurde ich gefragt, ob ich die Baggerseen nördlich von Bamberg überprüfen könne.

 

Da ich am Samstag anderweitig eingespannt war, blieb mir nur der Sonntagnachmittag. Insgesamt bin ich recht zufrieden mit dem Ergebnis, wobei nur wenige Gänse zu finden waren. Aufgrund dessen dass es sowohl mühselig zu schreiben als auch zu lesen wäre, verzichte ich darauf, meine Beobachtungen hier Punkt für Punkt aufzulisten. Anstatt dessen stelle ich einige besondere Arten heraus, über die ich mich besonders gefreut habe.

 

Gestartet bin ich am Porznersee, der größte See der näheren Umgebung. Zwar hielt er die meisten Wasservögel, doch nur der Mittelsäger ist letzten Endes einer Erwähnung wert. Anschließend ging es zum Röckelein Baggersee, wo sich der einzige nennenswerte Gänsetrupp aufhielt, in dem auch sechs Blässgänse entdeckt werden konnten. Erfreulich waren weiterhin die Sichtungen von Sturmmöwe, Zwergsäger, Schnatter-, Pfeif- und Krickente.

 

Ich bin sicher, dass die Gesamtzahlen (also auch von den Baggerseen westlich von Bamberg) einen weiteren Blick wert sind. Wir werden sehen.

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Alte und neue Pläne

Sander Baggersee Ost
Sander Baggersee Ost

Eigentlich wollte ich letzten Mittwoch zum östlichen Sander Baggersee fahren, da ich jedoch wesentlich mehr Zeit wie üblich hatte, ging es anstatt dessen zu den "Garstadter Seen". Es ist also wohl klar absehbar, welcher See heute auf dem Programm stand.

 

Wie normalerweise auch hielten sich einige interessante Wasservögel dort auf, z.B. 14 Schellenten, die dort regelmäßig im Winter gesehen werden können. Abgesehen davon gab es auch zwei Steppenmöwen, vermutlich dieselben von meinem letzten Besuch. Zu diesen gesellte sich auch eine immature Mittelmeermöwe, welche eine Weile über dem See kreiste. Grund genug also sich beide Arten einmal genauer anzusehen.

 

Die Bestimmung von Großmöwen ist oftmals sehr schwierig und ich bin daher nicht gerade undankbar, dass nur zwei Arten in Franken regelmäßig erscheinen, nämlich Mittelmeer- und Steppenmöwe. Während Erstere hier auch in geringer Zahl brütet, findet man Letztere lediglich im Winter und zu Zugzeiten. Für mich sind die strukturellen Unterschiede und vor allem das Kopfprofil als Bestimmungsmerkmal wichtig. Die beiden Möwen heute zeigten jedoch einmal wieder, dass es nicht immer einfach sein kann. Schließlich beobachtete ich die Möwen jeweils aus einem anderen Blickwinkel und unter jeweils verschiedenen Lichtverhältnissen, so dass die Möwen in jedem Fall völlig unterschiedlich erschienen. Am Ende meines Besuches drehten beide ein paar Runden über den See und so war es mir möglich, meine Zweifel auszuräumen. Auf alle Fälle eine lehrreiche Lektion in Sachen Möwenbestimmung.

 

Anschließend unternahm ich noch einen Abstecher zum nahe gelegenen Spitzberg, da er für Zugvogelbeobachtungen geeignet schien. Tatsächlich erhält man von seiner Spitze ein Rundumpanorama, welches sehr wichtig für diese Teildisziplin der Vogelbeobachtung ist. Außerdem liegt genannter Hügel direkt am Maintal, welches gewissermaßen eine Leitlinie für die Zugvögel darstellt. Vielleicht werde ich im kommenden Herbst einmal eine Zugvogelbeobachtung von dort durchführen.

 

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Wieder einmal ein Ausflug zu den "Garstadter Seen"

Kraniche
Kraniche

Da ich heute etwas mehr Zeit wie üblich zur Verfügung hatte, ging es heute zu den "Garstadter Seen", wo ich auf die Ohrentaucher hoffte, die vor ein paar Tagen dort gesichtet worden waren.

 

Wie immer habe ich am Beobachtungsturm begonnen, von dem der vordere Teil der Seen betrachtet werden kann. Hier gab es hunderte Graugänse, dutzende Reiherenten und Gänsesäger sowie andere interessante Wasservögel. Glücklicherweise befindet sich im Beobachtungsturm auch ein Notizbuch mit den letzten Beobachtungen, wo ich auch den Hinweis auf drei Kraniche fand, die hier am 3. Januar gesehen wurden. Da es in den letzten beiden Tagen geschneit hatte, bestand also eine reelle Chance, diese noch beobachten zu können.

 

In der Tat, als ich zu der großen Wiese am Südufer kam, entdeckte ich dort drei große Vögel, die sich nach einem Blick durch das Spektiv als die vermuteten Kraniche herausstellten. Während ich diese genauer studierte, rief ein Zilpzalp, ein schöner Nachweis für diese Jahreszeit. Kurz darauf überflogen mich ferner eine Bachstelze, ein Bergpieper und drei Wiesenpieper, alle drei meine ersten für dieses Jahr.

 

Somit kam ich endlich zum hinteren Teil der Seen, wo sich auch die meisten Wasservögel aufhielten. Das Artenspektrum war generell ähnlich wie weiter vorne, wobei ich mich dennoch über eine Pfeifente, mehrere Schnatter- und Tafelenten freute. Anschließend ging es durch das Garstadter Holz, wo ich auf einen Waldbaumläufer und vier Wintergoldhähnchen stieß, die der Kamera auch recht nahe kamen. Danach gab es auf dem Weg zum Parkplatz noch drei Buntspechte, einen Grünspecht und ein mittelstarker Erlenzeisig-Trupp, der meinen Ausflug perfekt abschloss. Insgesamt kamen 49 Arten heraus, was für einen Mitwinter-Tag außergewöhnlich gut ist.

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Wintertour ins Obere Maintal

Eigentlich hatte ich heute gar nicht geplant, Vögel zu beobachten, da es laut dem Wetterbericht heute hätte dauerhaft regnen sollen. Als ich jedoch heute morgen aus dem Fenster geschaut habe und dort ein bisschen Sonne und kein Zeichen für Regen entdeckte, stand der Plan fest.

Gut eine Stunde später war ich bereits auf dem Weg ins Obere Maintal, wo ich auf ein paar klassische Winterarten hoffte. Los ging es mit dem Röckelein Baggersee, der normalerweise von den Wintergänsen bevorzugt wird, nur nicht heute. Anstatt dessen gab es eine Mittelmeermöwe im 3. Winter (recht selten hier zu dieser Jahreszeit, die meisten sind adult oder im 1. Winter) und zwei Pfeifenten. Auf dem Weg zurück zum Auto flog auch noch eine Kornweihe über, genau die Art von Vogel, die ich mir erhofft hatte. 

 

Nächster Halt war der Ochsenanger bei Ebing, der jedoch etwas enttäuschend war mit nur wenigen Reiher-, Tafel- und Stockenten. Abgesehen davon fing es auch an zu regnen, gerade als ich wieder am Auto angelangt war.

 

Zum Schluss nahm ich den Weg über Baunach zurück auf die Autobahn, um die dazwischen liegenden Wiesen auf Kornweihen (es gab noch ein weiteres Individuum), Bussarden und anderen interessanten Vögeln zu kontrollieren. Tatsächlich fand ich einige Mäusebussarde, wobei ein Individuum einem Raufußbussard nicht gerade unähnlich sah. Es dauerte eine ganze Weile bis ich die Schwanzzeichnung genauer betrachten konnte, die zur Unterscheidung der beiden Arten dringend notwendig ist. Während ich das tat, hörte ich den klirrenden Ruf eines Seidenschwanzes, der mich besonders gefreut hat, da ich diese Art seit nun mehr 5 Jahren weder gesehen noch gehört habe. Somit das eindeutige Highlight des Ausflugs, der aber auch insgesamt recht erfreulich war, auch wenn die Ausbeute an Bildern nicht gerade üppig ausgefallen ist.

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Und der Schnee kehrt zurück

Endlich nach mehr als einem Monat ist der Schnee zurückgekehrt und mit ihm einige interessante Vögel. Heute ging es dafür zum Kreuzberg, den ich in diesem Jahr etwas regelmäßiger besuchen möchte. Auch mein Ausflug heute war dabei keine Enttäuschung. 

 

Schon vom Parkplatz aus ließen sich die ersten Vögel entdecken, nämlich gut 15 Gimpel, die auf einer nahe gelegenen Baumkrone saßen. Da sie nach kurzer Zeit dankbarerweise den Trompetenruf äußerten, konnten sie alle als Trompetergimpel identifiziert werden.

Am Waldrand stieß ich schließlich auf einen gemischten Trupp aus Meisen, Kleibern und auch zwei Wintergoldhähnchen. Jedoch fokussierte ich mich bald auf die Schwanzmeisen, welche vornehmlich weiße Köpfe zeigten. Dies ist ein Kennzeichen der seltenen, nördlichen Unterart. Leider zog sich der Trupp schnell tiefer in den Wald zurück, weshalb ich nicht sicher sein konnte.

 

Ein Weilchen später entdeckte ich schließlich einen weiteren Schwanzmeisentrupp, der wieder dieselben weißen Köpfe zeigte. Dieses Mal gelang es mir jedoch, näher heranzukommen und die Vögel auch abzulichten. Es handelte sich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht um Nordische Schwanzmeisen, da sich im Kopfgefieder nach wie vor schwarze Federn befanden, die diesem ein schmutziges Erscheinungsbild verliehen.  Dennoch ist es auffällig, dass alle gesehenen Individuen ähnlich aussahen. Wahrscheinlich stammen diese aus der Überlappungszone in Osteuropa.

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Ein beinahe perfekter Birding-Tag

Buntspecht
Buntspecht

Eigentlich hatte ich am Vormittag noch gar nicht geplant, heute großartig Vögel zu beobachten, doch da es recht sonnig war, wollte ich zumindest versuchen, ein paar Fotos in meinem üblichen Revier zu schießen. Ganz allgemein gab es heute wieder einmal die üblichen Verdächtigen: Grün-, Bunt- und Mittelspecht sowie die (fast) komplette Finkenpalette (abgesehen von Gimpel und Birkenzeisig). Schon einmal kein schlechter Einstieg in den Tag. Noch besser wurde er allerdings, als ich schon beinahe am Ende angelangt, drei große und weiße Vögel über mir fliegen sah. Nach ein paar Bildern konnten diese schnell als Singschwäne bestimmt werden, meine ersten in Deutschland.

 

Am Nachmittag kam mir schließlich in den Sinn, dass ich heute einmal meinen neuen Digiscoping-Adapter testen könnte. Dafür habe ich den Großen Wörth als Ziel ausgesucht, da sich dort im "letzten" Jahr die meisten Wasservögel in der Umgebung gezeigt hatten. Jedoch zog sich der Himmel recht schnell mit Wolken komplett zu, so dass mir aufgrund des schlechten Lichts keine guten Digiscoping-Bilder gelangen. Zumindest weiß ich jetzt, dass der Adapter funktioniert.

Ganz allgemein waren auch heute wieder viele Wasservögel zu sehen: Dutzende Reiherenten, einige Krickenten, ein paar Gänsesäger und auch drei Schellenten. Wie immer hielten sich auch viele Gänse in der Umgebung auf, die jedoch aus irgendeinem Grund aufgescheucht wurden und daher immer hin und her flogen. Den Hauptanteil von diesen machten dabei etwa 300 Kanada- und gut 100 Graugänse aus.

Ferner hatte ich den Großen Wörth als Ziel gewählt, um die Trompetergimpel sehen zu können, die schon seit einigen Wochen zuverlässig hier gefunden werden können. Heute waren es insgesamt zehn Individuen, wobei neun kurz darauf nach Osten flogen. Es blieb nur ein einziges Männchen, das zu meiner Freude auch den diagnostischen "Trompetenruf" äußerte. Somit konnte ich diesen Ruf endlich aufnehmen und daneben auch ein paar Bilder von genanntem Exemplar schießen. Ein paar Notizen zu dem Vogel befinden sich weiter unten.

Auf dem Rückweg konnte ich schließlich auch eine Weidenmeise im Ufergebüsch entdecken, die den Ausflug somit ganz ausgezeichnet abrundete. 

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Grauer Start in das Neue Jahr

Raubwürger
Raubwürger

Anders als gestern war es heute den ganzen Tag neblig und aus diesem Grund konnte ich heute leider nicht meinen neuen Digiscoping-Adapter ausprobieren. Anstattdessen habe ich heute einen neuen Rundweg bei Ludwag getestet, der um die beiden Steinbrüche führt.

 

Die Vogelwelt war durchschnittlich gut verteten, die Highlights waren ein sehr photogener Raubwürger, der auch die hauptsächliche Zielart war, zwei männliche Gimpel, eine rufende Haubenmeise und ein überfliegender Kolkrabe.

Es ist wirklich erstaunlich wie nahe ich an den Raubwürger herankam, der meiner Erfahrung nach eigentlich sehr scheu ist. Normalerweise sehen Bilder von ihm eher aus wie das auf der linken Seite als das weiter unten.

 

Alles in allem also kein schlechtes Ergebnis. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass diese Runde aufgrund der sehr abwechslungsreichen Umgebung vor allem im Frühjahr interessant ist, wenn Baumpieper und ähnliche Arten eingetroffen sind. Wir werden sehen, vielleicht komme ich in ein paar Monaten wieder hierher.

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