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Einmal Schwalben

Der April spielt derzeit verrückt. Waren es letzte Woche noch 20 °C und Sonnenschein, so sind es heute 8 °C und Schneeschauer, die sich mit verführerischem blauen Himmel abwechseln. Dem Vogelzug scheint es wenig auszumachen, es bleibt ein ständiges Kommen und Gehen, wie die Raubseeschwalben von letzter Woche gezeigt haben. Wie dem auch sei, meine Zeit ist momentan begrenzt und ich werde daher in nächster Zeit wohl kaum noch zum Vögel Beobachten herausgehen können. Wir werden sehen.

 

Eigentlich wollte ich mich schon diese Woche von den Freuden des "Birdwatching" fernhalten, doch eine gemeldete "rötliche" Rauchschwalbe ließ mich mein Vorhaben noch einmal überdenken. Das liegt daran, dass vor allem die Unterarten des Nahen Ostens (sowie theoretisch Nordamerikas) eine rötliche Unterseite aufweisen, eigentlich ein klarer Kontrast zum schmutzigen Weiß der hier lebenden Nominatform. Natürlich ist das ganze nicht so einfach, wie es sich gerade anhören mag, denn einerseits sind die Übergänge fließend und andererseits gibt es auch bei uns kräftig gefärbte Individuen. Glücklicherweise konnte mir ein sehr erfahrener Vogelbeobachter ein deutlich verlässlicheres Merkmal nennen, den Mauserzustand.

 

Um den zu bestimmen, benötigt man jedoch sehr detailreiche Nahaufnahmen. Natürlich habe ich trotz dieser Schwierigkeit mein Glück versucht. Allerdings war ich keineswegs darauf bereitet, dass anstatt einiger dutzend Schwalben tatsächlich mehrere hundert Rauch-, Mehl- und Uferschwalben ihre Kreise über der Wasserfläche des Oberhaider Baggersees zogen. Sprich es war geradezu unmöglich alle Rauchschwalben zu überprüfen oder sogar formatfüllend abzulichten. Beinahe pausenlos habe ich jede Schwalbe in Reichweite photographiert, um sie anschließend zu Hause auf die Färbung hin zu kontrollieren.

Wie im ersten Bild zu sehen, war tatsächlich auch eine etwas rötlichere Rauchschwalbe darunter, die jedoch viel zu weit weg war und wahrscheinlich noch in der Variationsbreite der Nominatform lag. Trotz allem war es sehr lehrreich, sich mit diesem Thema zu befassen, was mir eigentlich wichtiger ist.

 

Hoffentlich werden in der Zukunft noch weitere derartige Schwalben gesichtet, die nicht nur als intensiv gefärbte Individuen abgetan werden, sondern etwas genauer überprüft werden. Vielleicht erhält man dann diesbezüglich mehr Klarheit.

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