Und wieder sind drei Wochen ins Land gegangen. War es im September noch sommerlich warm, folgt nun ein kühler und nasser Oktoberanfang. Unglücklicherweise konnte ich nicht so viel Zeit im Feld verbringen, wie ich gehofft hatte, allerdings scheint der Herbst aus ornithologischer Sicht nicht schlecht in Franken zu verlaufen, zu mindest wenn man sich die Meldungen bei ornitho.de ansieht. Wie jedes Jahr markieren die ersten Oktobertage das Zugmaximum von Buchfink und Ringeltaube, die beide dann mit Tagessummen von mehreren tausend Individuen das fränkische Hügelland passieren. Unter diesen konnte ich auch schon die ersten Bergfinken und Erlenzeisige ausmachen, ein klares Zeichen, dass der Winter naht.
Bei meinen wenigen Beobachtungstouren habe ich mich auf den Großen Wörth konzentriert. Ich hatte gehofft (und tue es immer noch), in den Büschen rund um den See, etwas Interessantes unter den zahllosen rastenden Kleinvögeln herauszufischen, bisher jedoch ohne Erfolg. Trotz nicht gerade angenehmer Wetterumständen ist es immer wieder eine Freude, diesen Ort aufzusuchen. Nicht zuletzt deswegen, da die Zahlen von Silberreiher (78), Kanada- und Graugans (beide um die 300) erste Spitzenwerte erreichen. Allerdings fehlt bislang die Blässgans, die normalerweise in dieser Zeit hier durchzieht und dann den See als Rastplatz aufsucht.
Da Oktober - wie bereits erwähnt - der Zugmonat ist, hat es auch wieder einige Seltenheiten hierher verschlagen. Allen voran zwei Gelbbrauen-Laubsänger, eine seltene Laubsängerart aus Siberien, auf die ich auch in vergangenen Jahren immer gehofft hatte, bisher jedoch stets vergebens. Vielleicht habe ich im Lauf der nächsten Tage noch einmal Glück.
Andere Raritäten schließen unter anderem Spornpieper und Steppenweihe ein, die jedoch beide nur für einen sehr kurzen Zeitraum blieben. Und Last but not least: Die Zwergscharbe vom Goldbergsee ist nach wie vor am selben Ort und das schon seit mittlerweile drei Monate. Bleibt zu hoffen, dass dieser Vogel uns noch länger mit seiner Anwesenheit beehrt.
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