Schon nähert sich auch der (metereologische) Winter mit schnellen Schritten und mit ihm eine interessante Zeit für die Vogelbeobachtung. Bereits die letzten vier Wochen waren diesbezüglich sehr spannend, da zu mindest nach meiner Einschätzung sonst eher spärlich auftretende Arten dieses Jahr zahlenmäßig stärker festgestellt werden. Beispiele hierfür sind einige mehr oder weniger typische Wintergäste wie Saatgans, Samtente oder der Raubwürger.
Zu diesen wenigstens in geringer Zahl regelmäßig auftretenden Arten kamen jedoch in letzter Zeit auch einige Raritäten hinzu. Besonders hervorzuheben ist hier als extreme Seltenheit ein Taigazilpzalp, der sich Ende Oktober ein paar Tage am Altmühlsee aufhielt. Ebenfalls erstaunlich sind allerdings auch zwei Schneeammern, wo von eine auch Merkmale der isländisch/schottischen Unterart insulae zeigt. Diese Art wurde in vergangenen Jahren in Franken nicht einmal jährlich nachgewiesen. Schließlich weilt auch ein Kuhreiher für gut drei Wochen schon in der Nähe von Volkach, so dass wahrscheinlich auch in den nächsten Tagen noch gute Chancen bestehen, diesen Vogel dort beobachten zu können.
Der Grund für dieses verstärkte Auftreten nordöstlicher Arten (mit Ausnahme des Kuhreihers) dürfte mit den für uns "günstigen" Klimaverhältnissen in Nordost-Europa zusammenhängen, durch die schon den gesamten Herbst eine außergewöhnliche Menge an östlichen Raritäten nach West- und Mitteleuropa verdriftet wurde. Wir werden sehen, was der Winter noch alles bringt. Es dürfte sich sicher lohnen, die Augen offen zu halten.
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