Eigentlich hatte ich für heute einen Ausflug ins Fichtelgebirge geplant, um auf Dreizehenspechtsuche zu gehen, jedoch veranlasste mich die Meldung eines Sprossers aus dem Mohrhof-Weihergebiet, meine Pläne kurzfristig noch einmal zu ändern. Die Schwesternart der bei uns vorkommenden Nachtigall kommt eigentlich von Osteuropa bis Asien vor, ihre westliche Verbreitungsgrenze liegt dabei im Osten Deutschlands. Sichtungen dieser Art jenseits dieser haben durchaus Seltenheitswert, weshalb ich diese Gelegenheit einfach nutzen musste.
Erster Anlaufpunkt war natürlich der Ort, an dem der Vogel zuletzt gesehen wurde, in diesem Fall die Gebüsche am Südufer des Großen Weihers nördlich des Weilers Mohrhof. Nur blieb es dort zunächst sehr ruhig in Bezug auf den Sprosser (was nicht für andere Vogelarten gilt). Nach einer Wartezeit von einer Viertelstunde kamen schließlich die ersten verdächtigen Töne aus einem der Büsche vor mir. Mit einem Tonaufnahmegerät konnte ich so zu mindest einen Nachweis für die Anwesenheit des zurückhaltenden Vogels anfertigen, denn auch nach weiteren 20 Minuten blieb der Sprosser in Deckung und gab nur hin und wieder ein paar Gesangsstrophen zum Besten.
Da sich an dieser Situation nichts zu ändern schien, machte ich mich wieder auf den Rückweg, auf dem ich noch einen Abstecher zum Großen Strichweiher unternahm, um noch ein paar Schwarzhalstaucher ablichten zu können, was auch gelang. Auf dem Weg dorthin hörte ich ferner Zwergdommel, Purpurreiher, Rohrschwirl und Schilfrohrsänger. Dieser Teil des Tages hatte sich also schon einmal gelohnt.
Die zweite Zielart, die ich mir heute ausgesucht habe, war der Zwergschnäpper. Im Wald bei Tennenlohe, ein Vorort von Erlangen, hält sich nämlich schon das zweite Jahr in Folge ein einzelnes Männchen auf. Scheinbar unermüdlich singt der kleine Kerl, wobei sich ein Weibchen vermutlich nicht einmal in der Nähe befindet. Allerdings hat sich der Zwergschnäpper offensichtlich an die Anwesenheit des Menschen gewöhnt und ließ mich sehr nahe an sich herankommen bzw. flog zu Singwarten, die vielleicht einen bis zwei Meter von mir entfernt waren (so ist das letzte Bild entstanden).
Zwar war das Licht nicht unbedingt günstig, aber aufgrund der oft geringen Distanz gelangen mir trotzdem einige schöne Bilder.
Kommentar schreiben