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Altmühlsee

Der Altmühlsee ist im Rahmen des Projektes "Neues Fränkisches Seenland" entstanden und somit erst wenige Jahrzehnte alt. Mit seiner künstlich angelegten Vogelinsel im Norden ist er allerdings schnell zu einem der bedeutendsten Beobachtungsgebiete in Süddeutschland geworden. Zum Einen finden hier und auch im Wiesmet, einem Feuchtgebiet nördlich des Sees, zahlreiche seltene Brutvögel ideale Bedingungen vor, zum Anderen ist der See ein wichtiger Rastplatz für eine große Zahl an Zugvögeln. Diese Bedeutung unterstreichen jedes Jahr die Seltenheiten, die dort entdeckt werden.


Das ganze Jahr über kann man hier mit spannenden Beobachtungen rechnen. Nur wenn der See im Winter zufriert, lohnt kein Besuch, was aber in den letzten Jahren nur selten der Fall war. Für einen umfassenden Einblick benötigt man einen ganzen Beobachtungstag. Da der See abgesehen vom Nordteil auch anderweitig genutzt wird, gibt es eine hervorragende (Freizeit-)Infrastruktur mit groß angelegten Parkplätzen rund um den See. Diese sind allerdings nur im Winterhalbjahr kostenfrei.

Vogelarten

Brutvögel:

Bekassine, Beutelmeise, Blaukehlchen, Braunkehlchen, Feldschwirl, Grauammer, Großer Brachvogel, Kolbenente, Krickente, Rotschenkel, Schwarzkopfmöwe, Schwarzhalstaucher, Seeadler, Uferschnepfe, Wachtelkönig, Wasserralle

 

Zug:

Brandgans, Fischadler, Kampfläufer, Knäkente, Löffelente, Raubseeschwalbe, Regenbrachvogel, Schwarzmilan, Schwarzstorch, Seidenreiher, Sichelstrandläufer, Temminckstrandläufer, Tüpfelsumpfhuhn, Zwergmöwe, Trauerseeschwalbe, allgemein große Vielfalt an Limikolen, Seltenheiten

 

Winter:

Blässgans, Gänsesäger, Kornweihe, Merlin, Mittelsäger, Prachttaucher, Raufußbussard, Saatgans, Samtente, Seeadler, Sumpfohreule

 

Anfahrt

Mit dem Auto: Die B 13 von Ansbach in Richtung Weißenburg verlässt man in Muhr a. See und fährt in dessen Ortszentrum. Dort kommt man zu einem größeren Platz, an dem man halb links in die Fichtenstraße abbiegt. Nach einigen hundert Metern verlässt man bereits den Ort und findet kurz darauf auf der linken Seite den Parkplatz.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Muhr a. See kann mit dem Zug erreicht werden. Für die weitere Fortbewegung im Gebiet ist ein Fahrrad empfehlenswert, da ein rund 13 km langer Fahrradweg (ohne Abstecher nach Mörsach) um den See führt und dabei die einzelnen Beobachtungspunkte mit einander verknüpft.

Vom Bahnhof aus fährt man dann rechts in die Bahnhofsstraße und folgt dieser bis zum Platz im Ortszentrum. Dort biegt man links in die Fichtenstraße ab und folgt dieser bis zu einem Autoparkplatz, der ein wenig außerhalb des Ortes gelegen ist.

 


Uferschnepfen sind regelmäßige Brutvögel im Wiesmet und können regelmäßig auf der Vogelinsel beobachtet werden
Uferschnepfen sind regelmäßige Brutvögel im Wiesmet und können regelmäßig auf der Vogelinsel beobachtet werden

Beobachtungsmöglichkeiten

 

Inselzone: Vom Parkplatz aus folgt man der Straße bis zu einem Dammweg (1), biegt dort rechts ab und folgt diesem nach Westen bis zu einer Holzbrücke auf der linken Seite. Diese führt geradewegs auf die Vogelinsel zu einem kleinen Rundweg, von dem aus viele der oben genannten Arten zuverlässig beobachtet werden können, vor allem vom großen Beobachtungsturm (2).

 

Wiesmet: Die Grünflächen des Wiesmets können gut von der Straße zwischen Muhr/See und Streudorf betrachtet werden. Dafür biegt man am Platz im Zentrum von Muhr nicht ab, sondern bleibt auf der Straße und fährt geradeaus weiter. Ferner gibt es bei Mörsach die Möglichkeit, von einer kleinen Erhebung einen Überblick über das Gebiet zu erhalten. Dafür biegt man kurz vor Streudorf rechts in Richtung Mörsach ab.
Dort angekommen biegt man schließlich bei der Kirche wieder nach rechts ab und kann kurz darauf an einem Kiosk parken. Nachdem man den Altmühlzuleiter auf einer Brücke überquert hat, biegt man links auf einen Weg ab, der direkt zur erwähnten kleinen Erhebung (3) führt. Zwischen dem 1. März und dem 30. Juni dürfen die Wege in das Wiesmet nicht betreten werden, der beschriebene Weg ist jedoch ganzjährig gestattet.  

 

Seezentrum Wald: Bei Wald a. See gibt es eine günstige Stelle für die Beobachtung von Wasservögeln im Winter, die jedoch am besten nachmittags angefahren wird. Von Streudorf aus fährt man nach Wald a. See und biegt nach dem Ort in den ersten Weg nach links ab. Es folgt ein weiterer kleiner Ort (Schweina), nach dem man abermals links abbiegen muss und schließlich zu einem großen Parkplatz kommt. Vom Dammweg (4) aus lassen sich die Wasserflächen absuchen.

 

Seezentrum Schlungenhof: Um diese Stelle zu erreichen, folgt man der B 13 von Muhr aus weiter in Richtung Gunzenhausen und verlässt diese bei “Muhr a. See / Fähre / Seezentrum”. Geradeaus nach Westen fahrend kommt man so direkt zu einem Parkplatz. Hier entstehen bei günstigem Wasserstand gute Rastbedingungen für Limikolen und Seeschwalben. Wie auch schon beim Seezentrum Wald hat man vom Dammweg (5) aus einen guten Überblick. Zu diesem Beobachtungspunkt sollte man aufgrund der Lichtverhältnisse am Vormittag fahren.

GPS-Koordinaten

(1) [49°8'53.66"N 10°42'38.17"E]

(2) [49°8'43.05"N 10°42'22.00"E]

(3) [49°9'14.68"N 10°40'9.21"E]

(4) [49°7'35.05"N 10°43'10.00"E]

(5) [49°7'51.19"N 10°44'4.91"E]

P "Muhr a. See" [49°8'58.55"N 10°42'39.91"E]

P "Mörsach" [49°8'56.18"N 10°40'43.26"E]

P "Wald a. See" [49°7'32.51"N 10°42'59.44"E]

P "Schlungenhof" [49°7'53.06"N 10°44'10.28"E]


Quellen:

Christoph Moning, Christian Wagner: Vögel beobachten in Süddeutschland, Stuttgart 2012.