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Staustufe Bertoldsheim

Der Winter schlägt nun wahrscheinlich ein letztes Mal mit voller Wucht zu und bescherte in der vorletzten Nacht im Altmühltal einen Spitzenwert von - 19°C. Selbst große Stillgewässer sind nun vereist und das Beobachten macht bei solch eisigen Temperaturen auch wenig Freude. Glücklicherweise sind die Temperaturen jetzt am Wochenende deutlich gestiegen. So konnte ich endlich einmal wieder einen Ausflug zu einem mir bisher noch unbekannten Beobachtungsgebiet unternehmen, einer Staustufe der Donau in der Nähe der oberbayerischen Kleinstadt Neuburg a.d. Donau. Bei meinem nachmittäglichen Besuch hatte ich allerdings das Gegenlicht nicht bedacht, das zwar eine wundervolle Lichtstimmung zur Folge hatte, aber zum Beobachten eher ungünstig war. Auch die zum Teil sehr großen Entfernungen waren insgesamt wenig zuträglich, dafür machten einige qualitativ hochwertige Arten die widrigen Bedingungen wieder wett.

Allgemein gesagt waren die freien Wasserflächen von einer Vielzahl an Enten, Graugänsen und Kormoranen bevölkert. Eigentlich gehörten so gut wie alle recht häufigen Arten an, die jedoch teilweise in hoher Konzentration und Individuenzahl zu sehen waren. Unter diesem Groß an "normalen" Vögeln hielten sich auch zwei kleine Besonderheiten auf: Zunächst fiel mir eine Samtente auf, die sofort unter den wesentlich kleineren und schlankeren Reiherenten herausstach. Es ist das erste Exemplar, das ich dieses Jahr gesehen habe und außerdem das bisher einzige Individuum, das ich selbst gefunden habe. 

 

Damit hatte mein Tag eigentlich schon seinen Höhepunkt erreicht. Doch das Gebiet lieferte noch einmal zum Abschluss, als ich mich schon auf dem Rückweg befand. In einiger Entfernung konnte ich nämlich eine immature Großmöwe ausmachen, die mir schon auf dem ersten Blick sonderbar vorkam. Die intensive Braunfärbung und die sehr helle Oberseite der Flügel legten nämlich bereits hier eine Silbermöwe nahe. Die genaue Überprüfung durch das Spektiv konnte diesen Verdacht schließlich bestätigen. So weit im Süden, immerhin gut 170 km südlich von Bamberg, ist eine Silbermöwe definitiv ein schöner Fund, zumal keine der häufigeren Arten wie Mittelmeer- oder Steppenmöwe zugegen war.

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