Eigentlich ist der Mai ein sehr spannender Monat in der Vogelbeobachtung. Das Brutgeschäft ist bereits im vollen Gange, der Vogelzug überschreitet seinen Höhepunkt und die Chance auf so manche Seltenheit wächst. Bewusst schreibe ich "eigentlich", denn eigentlich war der Mai in diesem Jahr relativ unspektakulär und subjektiv ziemlich verregnet. Als kleine Highlights sind hier vielleicht noch sechs Weißflügel-Seeschwalben zu nennen, die ich an der Donaustaustufe Bertoldsheim beobachten konnte. Doch gerade am sonst sehr lohnenden Altmühlsee verläuft die Saison derzeit eher unterdurchschnittlich.
Da die letzten beiden Besuche an Letzterem recht unbefriedigend waren, ging es heute zum Monatsabschluss sozusagen an ein gänzlich anderes Ausflugsziel. Schon seit längerem wollte ich ein paar vielversprechende Gebiete im unteren Altmühltal aufsuchen und habe mich heute für die Wacholderheide von Gungolding entschieden. Die am Hang gelegene, mit Wacholderbüschen durchsetzte Offenfläche ist nicht allzu groß und ließ sich problemlos innerhalb einer Stunde durchwandern. Erwartungsgemäß ließen sich u.a. Baumpieper, Heidelerche und Dorngrasmücke feststellen. Besonders erfreulich waren fünf Fichtenkreuzschnäbel, die anscheinend in dieser Gegend hier brüten. Auch die Neuntöter waren mit fünf Exemplaren gut vertreten und noch dazu sehr zutraulich. So ergab diese Tour überraschender Weise eine fast vollständige Palette an den zu erwartenden Arten.
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