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Die Limikolenzeit ist eröffnet

Im Lauf der letzten Woche führte mich mein Weg des Öfteren in das Obere Maintal zwischen Lichtenfels und Bamberg. Dort herrschen wegen des niedrigen Wasserstands an vielen Stellen günstige Rastbedingungen für den einsetzenden Limikolenzug dank der anhaltenden Hitzewelle. Wohin man nur kommt, kann man sich auf eine bescheidene Auswahl an häufigeren Arten verlassen und wenn es sich nur um einen Flussuferläufer handelt. Die umfangreichsten Schlickflächen sind derzeit an den Trieber Baggerseen und der Mainverlängerung Unterbrunn zu finden, weshalb diese beiden Gebiete unbedingt eine höhere Aufmerksamkeit verdienen.

 

Insbesondere mit Letzterer verbindet mich eigentlich eine eher wechselvolle Beobachtungsgeschichte. Auf einzelne, herausragende Tage folgte oftmals eine betrübliche Reihe an Enttäuschungen. An meinem ersten Besuch seit Längerem am vergangenen Mittwoch konnte ich beispielsweise trotz hervorragender Bedingungen als einzige Limikolenart einen Großer Brachvogel sichten. Auf der einen Seite war das erfreulich, denn diese Art konnte ich in Franken bisher nur am Altmühlsee beobachten, auf der anderen Seite auch wieder enttäuschend im Vergleich zum Vorjahr. Es zeigt mal wieder, dass ungeachtet aller vorteilhaften, äußeren Umstände immer auch ein gute Portion Glück vonnöten ist.

 

Die Trieber Baggerseen haben sich dagegen während meiner letzten Aufenthalte als relativ verlässliches Gebiet erwiesen. Häufige Arten wie Bruchwasserläufer und Flussregenpfeifer werden, wenngleich nicht in hohen Zahlen, doch regelmäßig auf ornitho.de gemeldet. Das unzweifelhafte Highlight meines letzten Besuches war für mich dennoch keine Limikole, sondern ein überfliegender Nachtreiher. Das bestärkt mich ein wenig in meiner Hoffnung auf eine mögliche Ansiedlung dieser Art als Brutvogel. In den unzugänglichen Auwaldresten im Oberen Maintal gibt es auf jeden Fall geeignete Stellen für diese heimlichen Reiher.

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