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Limikolenzug an den Weihern von Mohrhof

Hier sollte eigentlich ein anderer Artikel stehen, der das scheinbar als Limikolenrastgebiet wieder an Bedeutung gewonnene Mohrhof-Weihergebiet ansprechend zur Geltung bringen sollte. Dieser Überzeugung war ich ungefähr bis 9 Uhr vormittags, als die  Freude über die ersten Grünschenkel, Kampfläufer und Dunklen Wasserläufer einer allmählichen Skepsis wich. Einzelne Satzbausteine und Formulierungen für den Artikel hatten sich in meinem Kopf schon gebildet, doch je weiter ich in das weitläufige Gebiet vordrang, desto mehr festigte sich mein Verdacht, dass an Limikolen nicht mehr viel zu holen war. Unter normalen Umständen wäre eine durchschnittliche Ausbeute keinesfalls Grund zu großer Klage, allerdings sah die Situation nach den Eintragungen und den hochgeladenen Bildern auf ornitho.de vor wenigen Tagen noch völlig anders aus mit bis zu zehn verschiedenen Limikolenarten und mindestens doppelt so vielen Individuen.

 

Nimmt man aber diesen Hintergrund weg, so muss man zweifellos anerkennen, dass es sich um einen erfolgreichen Beobachtungstag gehandelt hat. Fischadler und Purpurreiher waren zwar in einiger Entfernung, aber dennoch gut erkennbar zu sehen. Das Schilf und die Büsche waren von Kleinvögeln bevölkert, unter denen Teichrohrsänger und Zilpzalps den Löwenanteil ausmachten. Schließlich zeigte sich auch ein Tüpfelsumpfhuhn relativ frei am Schilfrand. Es war meine erste Beobachtung des kleinen und scheuen Rallenvogels, die noch dazu unkompliziert war und keine angestrengte Suche mit dem Spektiv erforderte. Wie sich herausstellte, wiesen die meisten Weiher nur ganz am Rand oder noch überhaupt keine Schlickflächen auf, was bedeutet, dass weiterhin gute Rastbedingungen entstehen können. Somit bleibt die Hoffnung bestehen, dass sich in dem Gebiet noch einmal ähnlich tolle Beobachtungsmöglichkeiten ergeben wie offensichtlich am vergangenen Wochenende.

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