Bisher war das Wetter im März eher turbulent und stürmisch. Erst letzte Woche konnte sich die Sonne wieder erfolgreich durchsetzen und machte so den einen oder anderen Ausflug möglich. Im Allgemeinen beschränkte ich mich auf Ziele in relativer Umgebung, immerhin gibt es dank des nun deutlich spürbaren Frühjahrszug an vielen Stellen Einiges zu sehen, so z.B. rund um den Großen Wörth bei Haßfurt. Hier hätte es beinahe schon ausgereicht, vom Auto aus mit dem Fernglas die Umgebung abzusuchen. Ein Blaukehlchen suchte beispielsweise am Wegesrand nach Nahrung, ein immer wieder lohnender Anblick. Etliche Zilpzalps, Heckenbraunellen und Singdrosseln sangen. Gerade bei Ersteren lohnt derzeit ein genauerer Blick, denn die ersten, in Deutschland nur durchziehenden Individuen, heben sich farblich etwas von den hier Brütenden aufgrund reduzierter Grün- und Gelbtöne ab. Bei einigen könnte es sich um Verteter der nördlichen Unterart abietinus handeln, die im Feld allerdings kaum bestimmbar ist dank fließender Übergänge zwischen den einzelnen Unterarten.
Ein weiteres lohnendes Ziel der letzten Tage war der Goldbergsee. Eigentlich war ich wegen des dort gemeldeten Schwarzkehlchen-Paares gekommen, jedoch stellte sich die Wasservogelwelt eigentlich sogar als spannenderer heraus. Da mein Plan, wie gesagt, v.a. vorsah, Zeit für die Schwarzkehlchen aufzuwenden, um ein paar gute Fotos bekommen, hatte ich den Beobachtungsturm nur für eine allgemeine Kontrolle aufgesucht. Nach wenigen Augenblicken entdeckte ich jedoch zu meiner großen Verwunderung einen Kranich am Schilfrand, der etwas später zusammen mit zwei Artgenossen abflog und das Gebiet verließ.
Nach einem Schwenk nach links fielen mir einige bräunliche Punkte auf, die bei stärkerer Vergrößerung die Gestalt von fünf Waldwasserläufern annahmen. Bei einem Schwenk nach rechts zum weit entfernten Nordostufer wiederholte sich der Vorgang abermals und eine kleine Gruppe Limikolen, kurios genug in dieser Jahreszeit, wurde sichtbar. Da hier die Entfernung doch so groß war, musste ich erst die Position verändern, um die fünf Vögel sicher bestimmen zu können. Tatsächlich handelt es sich um einen Alpenstrandläufer, drei Sandregenpfeifer und einen Flussregenpfeifer. Selbst an einigen Tagen in der Limikolen-Hochsaison habe ich schon schlechtere Ergebnisse gesehen.
Auf der zweiten Hälfte des Rundwegs ging es nun etwas flotter voran. Vor der Schwarzkehlchenstelle hielt ich nur noch am Ablauf des Biotopsees, um dort einige Krickenten zu bewundern, die dort in geringer Distanz nach Nahrung suchten. Das eigentliche Ziel des Ausflugs, die Schwarzkehlchen, waren ebenfalls leicht zu finden, zeigten sich allerdings nur aus einiger Entfernung. Da das aktive Männchen auch nach einer halben Stunde und mehrfachen Sitzwartenwechseln nicht wesentlich näher gekommen war, ließ ich es bei einem Belegfoto bewenden und kehrte schließlich zum Parkplatz zurück.
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