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Maiausflug zum Altmühlsee

Wie mittlerweile fast schon gewohnt liegen zwischen den letzten Beobachtungstagen wieder einige Wochen. Dementsprechend galt es für mich heute Vieles nachzuholen, was in der vergangenen Zeit in der Vogelwelt an mir vorbeigegangen war. Zu diesem Zweck hatte ich mir den Altmühlsee als Ziel erkoren, an dem in dieser Woche mit Kuhreiher, Weißbart- und Zwergseeschwalbe gleich drei Seltenheiten entdeckt wurden. Nach inzwischen üblichem Verfahren konzentrierte ich mich auf den Beobachtungsturm auf der Vogelinsel. Der erste Blick von dort war auch schon sehr vielversprechend, immerhin haben sich hier mehrere tausend Graugänse zum Mausern versammelt. Bei einem etwas genaueren Durchmustern musste die anfängliche Euphorie dennoch einer gewissen Enttäuschung weichen: Keine der drei oben genannten Arten und auch sonst nichts wirklich Aufsehenerregendes war zu sehen, von zwei Uferschnepfen einmal abgesehen.

 

Gerade in diesen Fällen ist es gut, sich ein wenig in Geduld zu üben und mit Beharrlichkeit die vertrauter werdenden Vogelreihen durchzusehen. So geriet ein unverhoffter Seidenreiher ins Blickfeld, der meine Laune schon deutlich anhob. Einen ähnlichen Beitrag lieferte das parallele Konzert von Drosselrohrsänger, Pirol und Nachtigall, die ich alle zum ersten Mal in diesem Jahr hören konnte. Nachdem ich ab und an auch den Himmel begutachtete, fielen ferner verschiedene Greifvogelarten auf, darunter jeweils zwei Baumfalken, Rohrweihen und Schwarzmilane. Trotz meiner Konzentration auf das Geschehen in der Luft hätte ich die beiden interessantesten Vögel hier fast übersehen: zwei Schwarzstörche näherten sich ohne Flügelschlag schwebend dem Turm und nutzten die Thermik, um sich dann außer Sichtweite hinaufzuschrauben. Somit verlief dieser Ausflug zwar nicht unbedingt wie erwartet, war aber keineswegs ein Reinfall. Manchmal zahlen sich Geduld und Beharrlichkeit eben doch aus.

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