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Und dann kam es doch anders

Purpurreiher (juvenil)
Purpurreiher (juvenil)

Eine der (vermeintlich) schönen Dinge bei der Vogelbeobachtung - so heißt es oft - ist, dass kein Ausflug gleich verläuft und nichts im Voraus fixiert ist. Der vogelkundlich Bewanderte wird dem ohne jeden Zweifel zustimmen und wohl an die eine oder andere unerwartete Begegnung mit einer Seltenheit denken. Natürlich ist diese Unberechenbarkeit ein zweischneidiges Schwert und genau das durfte ich heute gleich zweimal erleben.

 

Der ursprüngliche Plan sah einen entspannten Spätnachmittag an den Neuhauser Weihern vor mit todsicher geglaubter Beobachtungschance auf Nachtreiher, vielleicht auch auf Zwergdommel und Purpurreiher. Die Realität stellte sich ein wenig anders heraus: Reichlich Gegenlicht, insgesamt wenig Vögel und im Endergebnis gleich Null Reiher. So viel zu scheinbar berechenbaren Beobachtungen.

 

Aufgrund dieses Reinfalls musste schnell ein Plan B geschmiedet werden. Die Wahl fiel auf den nicht weit entfernten Kieferndorfer Weiher, an dem schon in den letzten Jahren immer wieder Purpurreiher beobachtet werden konnten. Unweit der Straße befinden sich zwei brauchbare Sichtlücken im Schilfgürtel, von denen ich kurz darauf die Reiher ausfindig machen kann. Da sie immer wieder auffliegen und ihre ihre Position verändern, waren sie recht einfach zu finden und kamen z.T. sehr nahe. An diesem See schlug das

Seeadler (links) und Mäusebussard
Seeadler (links) und Mäusebussard

Pendel der Unberechenbarkeit der Vogelbeobachtung wieder einmal in die andere Richtung und bescherte einige Überraschungstreffer. Bei einem Blick gen Himmel ließ sich die imposante Silhouette eines Seeadlers ausmachen. Ein lokaler Mäusebussard war von diesem Eindringling im Kieferndorfer Luftraum wenig begeistert und versuchte, diesen zu vertreiben. Auf dem Bild rechts ist der Größenunterschied schön zu sehen.

 

Vielleicht sogar noch ein wenig aufregender waren gleich zehn (!) Schwarzstörche, die wirklich nur durch Zufall ins Blickfeld meines Spektivs kamen und sich in einiger Entfernung in den Himmel schraubten. Leider waren sie für ein brauchbares Belegfoto zu weit entfernt. Dennoch sind gerade sie ein schönes Beispiel dafür, wie schnell sich das Blatt beim Vogelbeobachten wenden kann.

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