Flaut im Juni die Zugsaison schon merklich ab, sind im Juli allerhöchstens die ersten Ausläufer des Herbstzuges sichtbar. Auch die Brutzeit hat sich weitgehend vom morgendlichen Gesangskonzert zur Jungenaufzucht verlagert. Der Eindruck des stillen Julis ist natürlich ein wenig übertrieben, aber in der Regel glänzen die Beobachtungslisten weder durch große Länge noch durch außergewöhnliche Rastgäste. So ist es kein Wunder, dass das Material nur für diese grobe Zusammenfassung der saisonalen Höhepunkte gereicht hat.
Als ergiebigster Standort der vergangenen Wochen hat sich einmal mehr das Areal um den Röckelein Baggersee erwiesen. Dort hielt sich regelmäßig eine interessante Großmöwe auf, nach Literaturabgleich - völlig untypisch für die Region - eine Silbermöwe. Als photographischen Beifang konnte ich von dort an einem der letzten Junitage weiterhin ein Bild eines schmucken Baumfalken im Abendlicht mit nach Hause nehmen. Weniger photogen, doch für die lokale Vogelwelt umso bedeutender waren da allerdings die Nachweise von Turteltaube und Flussseeschwalbe (nur Nahrungsgast).
Das Stichwort Flussseeschwalbe in der Brutzeit ist genau passend für ein weiteres lohnendes Beobachtungsziel, die Trieber Baggerseen. Dort hat der hier sehr seltene Möwenvogel nun im dritten Jahr in Folge erfolgreich gebrütet, aktuell handelt es sich um den einzigen (bekannten) Brutplatz in Oberfranken. Die drei Jungtiere waren emsig damit beschäftigt, ihre Flug- und Jagdaktivitäten auszutesten und zu perfektionieren. Es ist zu vermuten, dass die Vögel nicht mehr lange im Gebiet verweilen werden. Am Donnerstagabend zeigten sie sich auf jeden Fall noch einmal in voller Pracht. Von einem singenden Schlagschwirl und einer niedrig überfliegenden Rohrweihe abgesehen gab es allerdings auch hier nicht mehr, was eine Erwähnung verdient hätte. Macht aber nichts, der August und der Herbstzug sind nur noch kurze Zeit entfernt.
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