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See im Nebel

Die mit drei Monaten unerfreulich lange Beobachtungspause konnte ich endlich einmal mit einem Ausflug zum Brombachsee unterbrechen. Der gewohnte Anlaufpunkt war der kleine Ort Ramsberg am Südufer, von dem die meisten Teile des Sees zu sehen sind. Bei meiner Ankunft zeigte sich der See in einem ziemlich dichten Nebelschleier, sodass das gegenüberliegende Ufer nur schemenhaft zu erkennen war. Glücklicherweise waren schon mit bloßem Auge einige Enten und Taucher auf dem Wasser zu sehen. Leider handelte es sich ausnahmslos um gewöhnliche Arten wie Schnatter- und Stockenten. Normalerweise erhoffe ich mir vom Brombachsee auch eher ungewöhnliche Arten, von denen sich allerdings keine unter den Wasservögeln hier ausmachen ließ.

 

In der kleinen Bucht am Ramsberger Hafen dümpelten einige weitere Enten in Ufernähe, darunter interessanter Weise eine einzelne Pfeifente. Trotz der miserablen Lichtbedingungen war es möglich, ein einigermaßen passables Bild zu schießen. Die zweite Besonderheit, wenn man sie denn so nennen möchte, war ein Eisvogel, der von Stein zu Stein flog und anschließend im Rüttelflug zu jagen versuchte. Das sieht man tatsächlich nicht allzu häufig, ganz im Gegensatz zu seinen größeren Verwandten in Afrika und Asien.

Nach dem artenmäßig eher dünnen Ausbeute erhoffte ich mir vom Yachthafen westlich von Ramsberg etwas mehr. In den vergangenen Tagen wurden des Öfteren Rothalstaucher auf dem Brombachsee beobachtet und die Marina ist hier eine ziemlich verlässliche Stelle. Der Nebel schien sich hier noch einmal verdichtet zu haben. Einzelne Kormorane und eine Sturmmöwe waren rund um den Hafen zu sehen. Nicht unbedingt vielversprechend. Der Blick durch das Spektiv sollte da noch etwas herausholen können. Tatsächlich zeigten sich so etwas weiter draußen auf dem See einige Lappentaucher. Der Allgemeinbegriff steht hier leider nicht als Hinweis auf mehrere und womöglich seltene Arten, sondern nur da sich eine Bestimmung dank der Nebelschlieren meist als unmöglich erwies. Dort wo die Taucher nah genug waren, entpuppten sie sich als gewöhnliche Haubentaucher. Alles in allem sehr schade, aber vielleicht ergeben sich in diesem Winter noch einmal bessere Beobachtungsbedingungen.

Ramsberger Hafen im Nebel
Ramsberger Hafen im Nebel

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