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Grau in Grau

Das Wetter mag zwar in dieser Zeit zwischen mild und frostig öfters wechseln, doch eines ist scheinbar immer gleich: Es bleibt Grau in Grau. Nicht gerade optimale Bedingungen für gute Bilder, aber bekanntlich muss das nicht zwangsläufig zu schlechteren Beobachtungsergebnissen führen. Nachdem einige Seen noch immer weitgehend zugefroren waren, hatte ich die Hoffnung, dass sich Möwen und andere Wasservögel im Bamberger Hafen konzentrieren würden, der immer wenigstens teilweise eisfrei bleibt.

 

Vor Ort stellte sich heraus, dass die Zahl der anwesenden Möwen höchstens durchschnittlich war und sich die meisten Tiere auch in großer Distanz aufhielten.  Nur ab und an flogen ein paar Sturmmöwen nahe am Beobachtungspunkt vorbei und versuchten Lachmöwen, Rabenkrähen oder einander Beute abzujagen. Großmöwen waren natürlich ebenfalls anwesend, allerdings stets in weiterer Entfernung. Im Regelfall handelte es sich jedoch "nur" um Mittelmeer- und Steppenmöwen, seltenere Arten konnte ich nicht ausmachen. Sehr erfreulich war dagegen, dass ein kleiner Trupp Alpenbirkenzeisige in den Erlen und Birken entlang des Ufers nach Nahrung suchten.

Am Tag nach meinem Besuch am Bamberger Hafen war es deutlich wärmer, weshalb die meisten Stehgewässer wieder weithin eisfrei waren. Als primäres Ziel hatte ich einen Altmain in der Nähe ins Auge gefasst, an dem Tags zuvor zwei Zwergscharben beobachtet worden waren. Die etwas höheren Temperaturen hatten zwar wenig Einfluss auf die Anzahl der beobachteten Wasservögel, doch die seltenen Gäste ließen sich problemlos ausmachen. Es blieb jedoch nicht bei den zwei gemeldeten Tieren, sondern am anderen Ufer schwammen gar acht Individuen; rechnet man nun noch eine weitere Zwergscharbe hinzu, die an etwas anderer Stelle nach Nahrung suchte, kommt man auf stattliche neun Exemplare!

 

Es ist mehr als erstaunlich, dass nicht nur so viele Zwergscharben wie nie zuvor ab spätem Sommer nach Deutschland eingeflogen waren, offensichtlich sind einige sogar zum Überwintern geblieben. Um diese für unsere Region doch außergewöhnliche Beobachtung zu dokumentieren, machte ich ein Belegbild der Szene. Leider blieb es dabei, denn die Kombination aus abermals großer Entfernung und geringem Licht dank grauer Wolkendecke erschwerte das Photographieren ungemein.

Acht Zwergscharben
Acht Zwergscharben

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