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Auf den zweiten Versuch

Samtenten
Samtenten

Noch im vergangenen Jahr hatte ich dem Rothsee mal wieder einen Besuch abgestattet, in der Hoffnung Samtente, Mittelsäger und Seeadler beobachten zu können, die dort alle fast täglich gemeldet worden waren. Leider hatte sich herausgestellt, dass ich an der falschen Stelle zur falschen Tageszeit gewesen war und aus Zeitmangel den Standort nicht mehr hatte wechseln können.

 

Glücklicherweise waren alle drei Arten in den vergangenen Wochen recht konstant gemeldet worden, sodass ich mit einigem Abstand einen erneuten Versuch wagte. Dieses Mal freilich vom günstigeren Südufer aus. Einen Wertmutstropfen gab es dennoch: Bei einem sonnigen, verhältnismäßig warmen Sonntagnachmittag waren alle Parkplätze und Wege rund um den See geradezu überfüllt. Zum Glück lässt das konzentrierte Beobachten durch das Spektiv die unmittelbare Umgebung und Geräuschkulisse angenehm in den Hintergrund rücken. Den ersten Erfolgsmoment konnte ich schon nach wenigen Minuten verbuchen, als ich in großer Entfernung den fast schon garantierten Samtententrupp ausmachen konnte. An Belegaufnahmen war bei dieser Distanz freilich nicht zu denken. Ähnliches galt für den weiblichen Mittelsäger, der sich wenige Zeit später ausmachen ließ. Jeder Versuch mit Spiegelreflex und Bridgekamera förderte nur unbestimmte Farbpunkte, die alles mögliche hätten darstellen können.

 

Da half nur eines, näher heran! In etwa auf Höhe des Beobachtungspavillons startete ich einen erneuten Versuch, konnte aber den Säger auf die Schnelle nicht finden. Dafür löste ein großer Greifvogel, der das gegenüberliegende Ufer überflog, etwas Unruhe bei den Nahrung suchenden Enten aus: Ein adulter Seeadler, der sich jedoch in keinster Weise um die Wasservögel kümmerte und das Gebiet schnell wieder verließ. Vielleicht war den Samtenten die Lage doch zu heikel (oder vielleicht wegen einer anderen Störung?); jedenfalls flogen sie fast direkt auf meinen Beobachtungsort zu und ließen sich in zumindest annehmbarer Kameraentfernung nieder.

 

Damit war der Höhepunkt des Tages erreicht, alle drei Wunscharten hatten sich auf die eine oder andere Weise blicken lassen bzw. sogar photographieren lassen. Zu den wenigstens erwähnenswerten Begleitarten zählten an diesem Tag noch gut 40 Schellenten und mehrere Steppenmöwen.

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