Während der letzten Wochen waren in der Mainaue rund um Augsfeld mehrere hundert Blässgänse und ein dutzend Singschwäne gemeldet worden. Der letzte Eintrag auf ornitho.de war zwar schon ein paar Tage alt, aber ich wollte heute dennoch mein Glück vor Ort versuchen. Leider stellten sich die weiten Äcker dort tatsächlich als verwaist heraus, nicht einmal Kanada- oder Graugänse waren zu finden. Um die Strecke nicht ganz umsonst gefahren zu sein, machte ich direkt im Anschluss einen Abstecher zum Wörthsee. Eine gute Entscheidung, wie sich sogleich herausstellen sollte. Etlich Enten drängten sich hier auf kleinstem Raum an den eisfreien Stellen, die mit Reiher-, Tafel-, Stock-, Schnatter-, Krick-, Pfeif- und Schellenten erstaunlich artenreich vertreten waren.
Durch diesen kleinen Erfolg beflügelt ging es direkt weiter zum Hochreinsee, der allerdings abgesehen von einigen photogenen Krickenten und Gänsesägern kaum etwas zu bieten hatte. Aus diesem Grund hielt ich mich dort nicht lange auf und wechselte zum wenig weiter entfernten Sander Baggersee Ost, der gerade im Winter immer wieder für Überraschungen gut ist. Der erste Blick auf die überwiegend noch vereisten Wasserflächen war wenig ertragreich. Daher richtete ich meine Aufmerksamkeit nach kurzer Zeit auf den kleinen Goldammertrupp am Wegesrand, in der Hoffnung dort vielleicht etwas Besonderes zu finden, wäre ja nicht das erste Mal gewesen. Heute waren es aber einfach nur zwanzig Goldammern und so machte ich auch schnell wieder kehrt.
Auf besagtem Rückweg war mir das Glück dann doch wieder ein wenig hold. Eine massive Gänseschar mit mindestens 500 Tieren hielt geradewegs auf den See zu, teilte sich dann in kleinere Trupps auf und flog weiter in Richtung Osten. Bei näherer Betrachtung wiesen sich diese als Blässgänse aus. Ich vermute, dass es sich der Zahl nach um den Trupp aus der Mainaue Augsfeld gehandelt hat. Somit wäre wenigstens ein Tagesziel von zweien erreicht, für die Vogelbeobachtung keine allzu schlechte Quote.
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